Mindestens drei Firmen hätten Sicherheitspersonal an WM-Projekte und Veranstaltungen des Weltverbandes FIFA ausgeliehen, hieß es. Auch hier seien einige der Wachmänner Zwangsarbeit ausgesetzt gewesen. „Unsere Erkenntnisse zeigen erneut, dass die katarische Regierung nicht ernsthaft darum bemüht ist, ihre eigenen Gesetze umzusetzen und diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die sie brechen“, erklärte die Amnesty-Expertin für den Nahen Osten, Katja Müller-Fahlbusch.
Dem reichen Emirat werden immer wieder die Ausbeutung von Arbeitsmigranten und andere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Katars Regierung weist die Vorwürfe zurück und führt dabei Reformen an. So sei das Kafala-System abgebaut worden. Dieses bindet ausländische Arbeiter fest an einen einheimischen Bürgen wie einen Arbeitgeber und öffnet Ausbeutung häufig Tür und Tor. In Katar können Migranten laut Gesetz ohne Zustimmung ihres Arbeitgebers ausreisen oder den Job wechseln. Menschenrechtler kritisieren, offiziell sei das Kafala-System zwar abgeschafft, „de facto“ aber noch da.
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Die Fußball-WM beginnt am 21. November und geht bis zum 18. Dezember. Als Reaktion auf Menschenrechtsverletzungen waren in den vergangenen Monaten immer wieder Rufe nach einem Boykott laut geworden.