Fusion für mehr Trinkwasser

Von Andrea Pauly
Die Wasserversorgung (im Bild der Hochbehälter) beschäfttigt Emtmannsberg auch weiterhin. Nun diskutiert der Gemeinderat über einen möglichen Zusammenschluss mit dem Wasserzweckverband Seybothenreuther Gruppe. Foto: Archiv/Ronald Wittek Foto: red

Bisher kommt das Trinkwasser in den Ortsteilen von Emtmannsberg aus drei verschiedenen Quellen. Demnächst könnte die Gemeinde Teil eines großen Wasserversorgungsnetzes werden. Dafür wäre eine Fusion notwendig.

 
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Die Gemeinde prüft eine Fusion mit dem Wasserzweckverband Seybothenreuther Gruppe.  Bürgermeister Thomas Kreil hat den Auftrag bekommen, die Auswirkungen eines Zusammenschlusses zu ermitteln und Vor- und Nachteile gegenüberzustellen.

Bisher ist die Lieferung von Trinkwasser in der Gemeinde auf zwei Lieferanten verteilt: Die Gemeinde selbst und der Wasserzweckverband (WZV).  "Die Idee ist: Wir prüfen, was sich ergeben würde, wenn wir die beiden Wasserversorgungen zusammenlegen würden", sagte Bürgermeister Thomas Kreil in der Sitzung des Gemeinderats.

"Hochbehälter und Leitungen sind in Ordnung"

Mit einem Zusammenschluss wäre beiden Seiten geholfen, sagte Kreil. Die Gemeinde Emtmannsberg hätte mehr Sicherheit für die Wasserversorgung. Auch die Gebühren könnten sinken 111 (verwirrt mich später, weil die Wasserkunden im WZV mehr zahlen müssen; vielleicht: "für einige Emtmannsberger", dann wäre klar, dass es ne Teilmenge ist), weil ein so großes Konstrukt wie die Seybothenreuther Gruppe anders kalkuliere als die Gemeinde, sagte Kreil. Auf der anderen Seite wäre aber auch an der Unterhaltung des Leitungsnetzes der gesamten gemeinsamen Gruppe beteiligt. Und das ist wesentlich größer als die Anlagen, die Emtmannsberg bisher in Eigenregie betreut. Ein dringender Bedarf für Investitionen bestehe aber nicht: "Hochbehälter und Leitungen sind auf beiden Seiten in Ordnung."

Vorteile für den Zweckverband

Für die Wasserkunden im WZV würde sich laut Kreil nicht viel ändern. Er schätzte die Gebührensteigerung für die Abnehmer auf etwa zehn Cent pro Kubikmeter. Dennoch wäre ein Zusammenschluss auch für Seybothenreuth interessant, sagte Kreil. Durch die Mischung von Wasser aus zwei Quellen könnten auch die Inhaltsstoffe anders verteilt werden. Auf Nachfrage von Gerhard Franke (BBE) nach einer möglichen Verschlechterung der Trinkwasserqualität betonte Kreil, dass die Inhaltsstoffe genau geprüft werden müssen. "Das Seybothenreuther Wasser ist weniger hart und hat weniger Nitrat, dafür mehr Cadmium." Laut Manuela Schwenk (CSU) besteht Interesse beim WZV, weil dort ein zweiter Brunnen benötigt werde. "Wenn sie sich mit uns nicht zusammentun, müssten sie einen bohren." - "Damit hätten sie mehr Lieferkapazität", ergänzte Kreil. "Unser Brunnen schüttet sehr gut. Aber auch das müssen wir klären."

Der Gemeinderat erteilte Kreil einstimmig den Auftrag, die Verhandlungen mit dem WZV aufzunehmen und ein Büro zu beauftragen, die Auswirkungen zu ermitteln.

Wie viel Wasser kommt woher?

Im Gebiet der Gemeinde Emtmannsberg wurden im Jahr 2015 insgesamt 64230 Kubikmeter Wasser verbraucht. Davon sind 39110 Kubikmeter auf die Wasserversorgung Emtmannsberg entfallen und  25120 Kubikmeter auf den Zweckverband Seybothenreuther Gruppe. Dieser ist zuständig für Birk, Eichschlag, Eichen, Amoslohe, Fickmühle, Eichhammer, Unterölschnitz und Seidelmühle.

Derzeit bezieht die Gemeinde Emtmannsberg ihr Wasser aus drei verschiedenen Netzen: 23740 Kubikmeter kamen im Jahr 2015 aus dem Tiefenbrunnen in Emtmannsberg, 15230 Kubikmeter Wasser kaufte die Gemeinde von der Seybothenreuther Gruppe hinzu und eine mit 140 Kubikmetern geringe Menge für Reuthaus kam aus dem Creußener Netz.

Die Wassergebühren liegen für die Bürger, die von der Gemeinde beliefert werden, bei 2,53 Euro, für die Anschlüsse des WZV Seybothenreuther Gruppe bei 1,75 Euro pro Kubikmeter.  apa

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