Freunde helfen-Konvoi Round Table hilft der Ukraine

Helfer und Freunde des Serviceclubs Round Table beladen einen der vielen Lastwagen, die in die Ukraine fahren. Foto: Freunde helfen! Konvoi

Auch in Bayreuth organisiert der Serviceclub Hilfskonvois. Eine täglich aktualisierte Liste soll die Menschen vor Ort mit allem versorgen, was gerade gebraucht wird.

 
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Der Krieg in der Ukraine macht die die Bayreuther mobil. Sie wollen helfen. Die Frage ist nur, wie. Die Stadtverwaltung sowie Radio Mainwelle melden immer mehr Menschen, die bei ihnen nachfragen, wie sie den Menschen vor Ort konkret helfen können. Das Problem: Die Ukrainer brauchen jeden Tag andere Dinge – heute sind Medikamente knapp, morgen könnten es Drogerieartikel sein.

Deswegen organisiert unter anderem Maximilian Vogel mit der Organisation Round Table eine Sammelaktion: „Die Leute in der Ukraine brauchen eine zielgenaue, bedarfsgerechte und langfristige Unterstützung.“ Aus der täglich aktualisierten Bedarfsliste unter www.freundehelfenkonvoi.de können Spenden-Interessierte sehen, dass die Menschen in der Ukraine beispielsweise Bandagen und Vliesklebeband brauchen, zudem suchen die Organisatoren einen Dieselgenerator und Schlafsäcke. Der Aufruf richte sich laut Vogel vor allem an Unternehmer und Händler, die in großen Mengen liefern können. „Eine Palette Insulin haben die wenigsten daheim rumstehen“, weiß Vogel.

Wer ein Paket zur Verfügung stellen möchte, kann es auf der Webseite anmelden. Dort geben die Spender an, ob sie die Ware an einem der Lagerstandorte bringen oder ob sie lieber abgeholt werden soll. Der nächste Lagerstandort ist in Eisenach.

Laut Vogel biete die Universität Bayreuth auch eine Lagerstelle an, die für Privatpersonen und ihre kleineren Spenden gedacht ist. Am Glashaus, Universitätsstraße 30, werden heute (4. März) noch die Hilfsgüter von 10 bis 18 Uhr entgegengenommen.

Er betont, dass der Konvoi nicht direkt ins Kriegsgebiet fährt. Freiwillige, die bis in die Ukraine fahren wollen, gäbe es. Aber die Organisation hinter Round Table lässt die Waren über ihre Partner an die jeweiligen Orte bringen. Niemand soll gefährdet werden.

Die ersten vier LKWs mit medizinischen Hilfsgütern sind schon am Dienstag in Richtung Ukraine gestartet. Matratzen, Infektionsschutzkittel, Beatmungsgeräte, Ultraschall, Infusionen und Medikamente. Die Sachen nahmen die Netzwerkpartner des Round Tabels in Polen an der Grenze an. Um einen fünften LKW zu füllen, brauchen die Organisatoren die Unterstützung der Bayreuther. Es fehlt noch an Sachspenden, insbesondere Medikamenten.

Vogel meint, wer helfen möchte, solle am besten Geld spenden, da sich der Bedarf an den Sachen ständig ändert. Alte Pullover vom Dachboden würden eher wenig helfen. Für den Hilfskonvoi haben die Verantwortlichen von Round Table ein Spendenkonto eröffnet. 414 000 Euro aus ganz Deutschland und aus anderen EU-Ländern sind bereits zusammengekommen. Damit wollen die Verantwortlichen den Aufbau einer Flüchtlingsunterkunft in Moldawien unterstützen.

Vogel und sein Team vermuten, dass in den nächsten Wochen viele Geflüchtete ankommen. Laut ihm rufen einige Bayreuther bei der Stadt an, um eine Unterkunft anzubieten. Wer im Stadtgebiet freie Wohnungen melden möchte, kann dies bei der zentralen Anlaufstelle des Sozialamtes tun: 0921 / 25-1536 oder per Mail: sozialdienst@stadt.bayreuth.de. Zu folgende Zeiten ist die Stelle erreichbar: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr sowie Freitag von 8 bis 12 Uhr.

Bezirk stellt Wohnungen für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung

Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine bestürzen die Menschen weltweit. Neben den bereits bestehenden Hilfsangeboten in der Region, wird auch der Bezirk Oberfranken gemeinsam mit seinen Gesundheitseinrichtungen (GeBO) einen Teil dazu beitragen. So werden innerhalb der nächsten Woche acht Wohnungen am Standort Bayreuth bezugsfertig gemacht, um den vom Krieg betroffenen Menschen eine Unterkunft zu bieten.

„Von einem Tag auf den anderen hat sich das Leben für viele schlagartig verändert, sie stehen mit gepackten Koffern vor einer ungewissen Zukunft. Als Zwischenlösung möchten wir den Menschen, die aus der Ukraine fliehen, eine sichere Unterkunft zur Verfügung stellen“, sagte Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Die acht Wohnungen in der Cottenbacher Straße wurden erst vor kurzem entmietet und stehen leer, weil sie eigentlich Neubauten weichen sollten. Unabhängig davon sind sie aber immer noch in einem guten Zustand – es werden lediglich noch Küchen eingebaut und Möbel für eine Grundausstattung besorgt – um den aus der Ukraine geflohenen Familien Schutz und Obdach für eine Übergangszeit zu bieten. Drei Wohnungen sind zwischen 130 und 160 Quadratmeter groß, während fünf Wohnungen je 80 Quadratmeter Raumfläche bieten. Aufgrund der Größe können problemlos auch große Familien aufgenommen werden. Für Schramm und der Vorständin der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO), Katja Bittner, sei es eine Selbstverständlichkeit, den in Not geratenen Menschen aus der Ukraine zu helfen. Sowohl der Bezirk, als auch die GeBO haben auch ihre Beschäftigten aufgerufen zu prüfen, in welcher Form (Unterkunft, Kleider- oder Sachspenden) sie helfen können.

Unterstützung durch Geldspenden: Stiftung Round Table Deutschland, Bank für Sozialwirtschaft AG, IBAN: DE20 550 205 0000 0000 1954, BIC: BFSW DE33 MNZ, Stichwort „Konvoi“, Paypal: paypal@rtd-stiftung.de, Stichwort „Konvoi“

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