Zuletzt hatte Seehofer in seiner Rede beim Geburtstagskonzert die Bedeutung der Festspiele für Bayern betont: Die Festspiele gehörten zu den Kronjuwelen des Freistaats. Schon im vergangenen Jahr hatte Seehofer laut "Focus" erwogen, die Anteile des Bundes zu übernehmen. Auch Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch hatte beim Bayreuther FDF-Neujahrsempfang angekündigt, die Probleme, die durch die Zusammenarbeit mit dem Bund entstehen, "vielleicht mit einer überraschenden Aktion irgendwann einmal" zu lösen.
"Ein besonders zuverlässiger Partner ist der Bund nicht immer gewesen", sagte Ministerialdirigent Schmid im April im Kurier-Interview. "Es gibt mehrere Bundestagsfraktionen, die sich für einen Ausstieg aus Bayreuth ausgesprochen haben." Er habe eine "gewisse Grundsympathie für die Idee: Wir machen einen reinen Staatsbetrieb und fertig. Das wäre wahrscheinlich auch für die Festspiele nicht schlecht: Die Finanzierung wäre gesichert, der Betrieb wäre sehr viel leichter manövrierbar". Für den Bund gelten zum Teil andere Vorschriften und andere Regelungen, so Schmid – "die machen manches anders und sind meinem Eindruck nach in vielen Fällen rigider. Und sie pflegen untereinander von Haus aus einen eher rustikalen Umgangston."
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