Freie Fahrt für alles, was rollt

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So könnte sie aussehen, die Wellenpiste für jedermann neben dem künftigen Skatepark. Foto: DSGN Concepts Foto: red

Es hat ein paar Jahre gedauert seit den ersten Gedankenspielen – jetzt ist der Weg frei für den Bau einer neuen Skateanlage an der Realschule. Damit nicht genug: Gleich nebenan, wenn auch durch einen Weg getrennt, soll auch noch ein Pumptrack entstehen. Ein deutsches Wort gibt es dafür nicht, es handelt sich um eine mit vielen Wellen gestaltete Asphaltpiste für „alles, was rollt“, wie der Planer am Dienstagabend im Stadtrat sagte. Der zeigte sich angetan und segnete das Vorhaben einstimmig ab.

 
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Dieser Planer ist ein Mann vom Fach. Ingo Naschold (41) aus Münster hat vor einigen Jahren die Firma DSGN Concepts gegründet. Er und seine Mitstreiter beschäftigen sich mit der Planung von Skate-, Bike-, Kletter- und vergleichbaren Freizeitanlagen. Deutschlandweit. Ihr guter Ruf hat sich bis Pegnitz herumgesprochen, in die jetzt präsentierte Vorentwurfsplanung waren neben Jugendpfleger Wolfgang Kauper auch Vertreter der lokalen Skaterszene eingebunden, so Naschold auf Nachfrage von FWG-Sprecher Thomas Schmidt.

Asphalt besser als "Dreck"

Die ursprüngliche Idee, neben der Skate- eine Dirt-Bike-Anlage zu errichten, habe man letztlich verworfen, so Naschold. Weil damit eben nur eine eher kleinere Zielgruppe erreicht werde mit so einer aus Erde und Schotter gebauten Bahn. Ganz anders beim Pumptrack aus Asphalt. Dort fühlten sich Mountainbiker genauso wohl wie Inlinefahrer oder Kinder mit dem Laufrad oder dem Bobbycar. Es sei eben eine Anlage „für alles, was rollt“. Und damit für alle Altersgruppen, auch für Familien.

Eine Anlagw könnte "Krieg" bedeuten

Könnte man dann nicht eine große Anlage bauen, in der all diese Bedürfnisse kombiniert sind und so Geld sparen?, wollte CSU-Sprecher Manfred Vetterl wissen. Nein, entgegnete Naschold. Während beim Pumptrack der Genuss an der wellenartigen Fortbewegung, bei der man durch ein „Pumpen des Körpers“ immer schneller wird, im Vordergrund steht, gehe es für die Skater und BMX-Fans auf der Skatebahn um das Ausprobieren von Tricks. Das seien zwei völlig unterschiedliche Welten, die nicht miteinander vereinbar sind. Dass dies nicht funktioniere, zeigten beispielhaft die Erfahrungen aus dem Hafenpark in Frankfurt, wo Zeitungen jüngst über einen „Krieg“ in solch einer Anlage berichteten.

Bis zu 80 Prozent an Förderung möglich

Aktuell geht die Stadtverwaltung von Kosten in Höhe von 175 000 Euro aus. Laut Bürgermeister Uwe Raab hat die Regierung aus dem Topf der Städtebauförderung einen Zuschuss von 60 Prozent in Aussicht gestellt, „aber es sind bis zu 80 Prozent möglich“. Zu verdanken sei dies dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek), weil dort alle Punkte, die die Kommune zukunftsfähig machten, genau beschrieben seien.

Alles hängt vom Radweg ab

Wie auch der Ausbau des Fußweges von der Realschule in Richtung Hainbronn, der zu einem attraktiven Rad- und Wirtschaftsweg ausgebaut werden soll. Hier hat das Amt für Ländliche Entwicklung kräftig sprudelnde Zuschüsse versprochen. Da dieser Weg aber auch als Zugang zum künftigen Skatepark dienen soll, ist dessen Baubeginn noch offen, wie Raab und Naschold auf Nachfrage von Michael Förster (PEG) sagten.

Verhandlungen laufen

Zurzeit liefen noch die Grundstücksverhandlungen, erklärte der Bürgermeister. Mit deren Abschluss und weiteren Absprachen mit dem ALE sei noch im November zu rechnen, ergänzte Bauamtsleiter Manfred Kohl.

In zehn Wochen steht die Anlage

Parallel dazu sollte die endgültige Planung für die beiden Anlagen forciert und der Regierung zur Billigung vorgelegt werden. Der Bau selber könnte dann in acht bis zehn Wochen über die Bühne gehen, so Ingo Naschold.

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