Südkorea begann unter Coach Colin Bell, der mit dem 1. FFC Frankfurt 2015 die Champions League gewann, mutig. Schon in der dritten Minute musste Torhüterin Merle Frohms mit einer Glanztat den frühen Rückstand verhindern. Beflügelt von dieser vielversprechenden Aktion griffen die Südkoreanerinnen weiter an. Als Kathrin Hendrich das Abseits aufhob, war Cho durch und schob diesmal zur Führung ein. Da war auch Hegering machtlos: Die Abwehrchefin gab nach einer langwierigen Fersenverletzung ihr Turnierdebüt. „Wir waren geschockt und haben zu wenig Spielruhe gehabt“, sagte Voss-Tecklenburg über das 0:1.
Vergebene Chancen und unnötige Fehler
Und der Angriff? Die Vize-Europameisterinnen suchten mit Flanken die kopfballstarken Popp und Schüller, fanden sie aber selten. Klara Bühl vergab in der Anfangsviertelstunde zwei vielversprechende Chancen - ansonsten gab es einen Ballverlust nach dem anderen im Aufbauspiel. Auch Spielmacherin Sara Däbritz fand in ihrem 100. Länderspiel keine Lücken.
Zu allem Übel musste nach einer guten halben Stunde Frohms behandelt werden, konnte aber weitermachen. Dafür gelang zumindest noch vor der Pause der Ausgleich: Popp schraubte sich nach einer Flanke von Svenja Huth hoch und erzielte ihr drittes Kopfballtor bei dieser WM. „Tatsächlich kommen wir heute nicht gut ins Spiel. Die ersten zehn Minuten haben wir uns sehr schwergetan, waren unkonzentriert, haben unnötige Fehler gemacht“, sagte Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim DFB, zur Halbzeit.
Und für das Team von Voss-Tecklenburg ging es nach der Pause denkbar unglücklich weiter: Ein weiteres Kopfballtor von Popp nach artistischer Hackenvorlage Schüllers wurde wegen Abseits nicht gegeben (57.). Nach einer Behandlungspause köpfte die angeschlagene Spielführerin wenige Minuten später auch noch an die Latte. Am Ende sanken die deutschen Spielerinnen fassungslos auf den Rasen.