Terminservice-Stelle hilft
Sie rät Frauen, die nicht monatelang auf einen Facharzttermin warten wollen, den Terminservice in Anspruch zu nehmen. „Bei der Terminservice-Stelle wird ihnen innerhalb von vier Wochen ein Termin bei einem Frauenarzt zugewiesen.“ Wünsche nach einem bestimmten Arzt kann man dann nicht stellen.
Dr. Ulrich Megerle ist Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Bayreuth und Frauenarzt in Bayreuth. „Zu wenig Frauenärzte in Bayreuth? Das kann ich so nicht feststellen. Aber das Problem ist: Dem Patienten – und dem Wähler – wird vorgegaukelt, dass er die beste Medizin der Welt bekommt.“ Nur: Wer einen Blick ins Sozialgesetzbuch werfe, könnte nachlesen: „Patienten müssen ausrechend zweckmäßig, das Maß des Notwendigen nicht überschreitend und wirtschaftlich behandelt werden“, zitiert Megerle. „Damit kann kein Patient davon ausgehen, innerhalb kürzester Zeit in diesem System einen Termin zu bekommen.“
Zahlen "sind unzureichend"
Uta Kerber ist Frauenärztin in Bayreuth. „Die Berechnungszahlen der KV sind unzureichend.“ Sie würden schon deshalb hinken, weil sich viele Frauen nur von Ärztinnen behandeln lassen würden. Das heißt: Praxen der Frauenärztinnen sind besser frequentiert. Sie berichtet von fünf Kollegen, die in jüngster Zeit ihre Praxen geschlossen hätten und teilweise in Rente gegangen sind – Nachfolger gab es keine. „Ich verstehe junge Kollegen gut, die in Kliniken arbeiten, statt eine eigene Praxis aufzumachen: Sie verdienen das gleiche und haben zum Beispiel eine Absicherung im Krankheitsfall.“
Ärzte lehnen neue Patienten ab
Uta Kerber: „Die hohe Patientenzahl pro Arzt, die die KV annimmt, stimmt. Sie macht mir aber meinen Alltag immer schwerer.“ Uta Kerber kann keine neuen Patientinnen mehr annehmen, auch wenn ihre Helferinnen nun große Not hätten, denen genau das zu erklären. „Selbst wenn sich nur noch die Masse lohnen würde, mache ich das nicht. Denn ich fühle mich meinen Patientinnen verpflichtet. Ich möchte Zeit für sie haben, egal, ob gesetzlich oder privat versichert.“
Geringe Vergütung von den Krankenkassen
Sehr gerne würde sie ihren Patientinnen jedesmal die Vergütung zeigen, die sie von den Krankenkassen für ihren Einsatz erhält. „Ein Beispiel: Ich habe eine Patientin, über 60 Jahre alt. Ich behandle sie, rede mit ihr – dafür bekomme ich 15,34 Euro, für einen Krebsabstrich 18 Euro. Wenn ich aber der Meinung bin, der Abstrich muss mehrmals im Jahr wiederholt werden, erhalte ich dafür keinen Cent.“ Das empfindet sie als respektlos. „Ich fahre Ford, keinen Porsche und das bleibt auch so. Ich will, dass meine gesetzlichen Patienten für ihre anständigen Beitrage auch anständig behandelt werden – und ich will dafür auch anständig bezahlt werden.“