Bei Plech Investorin will Fränkisches Wunderland neu beleben

Von Klaus Trenz
Besitzerin Birgit Hübner gab bei der Gemeinderatssitzung aktuellen Informationen zum Fränkischen Wunderland in Plech. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PLECH. Birgit Hübner hat Großes vor. Die Geschäftsführerin der Kansas City Management GmbH will das ehemalige Fränkische Wunderland in Plech fast komplett auf den Kopf stellen – mit neuen Investoren und Projektpartnern an der Hand. Am Montag stellte sie im Marktgemeinderat ihr Konzept für den seit vielen Jahren stillgelegten Freizeitpark vor, das sie mit einem Team von Spezialarchitekten aus dem Bereich der Erlebnisarchitektur ausgearbeitet hat. „So wie es den Park 40 Jahre lang gegeben hat, wird es ihn nicht mehr geben“, so Hübner.

 
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Die Substanz der Gebäude habe vor allem in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Außerdem sei man zur Erkenntnis gelangt, dass das Publikumsinteresse an einem Park mit Westernstadt, Märchenwald und Babyland nicht mehr ausreichend gegeben ist. Es muss was Neues her. Was im Großen und Ganzen erhalten bleibe, sei der Märchenwald. Dort sollen alle Gebäude renoviert und überholt, Licht und Technik auf den neuesten Stand gebracht werden und neue Attraktionen hinzukommen, wie Wasserspiele „zur Belebung des Waldes“ sowie unter anderem eine Märchenbühne und ein Waldspielplatz.

Neue Geisterstadt

Von der Westernstadt soll nur die Kirche, die Ranch und die Geisterstadt stehen bleiben, die saniert werden. „Gegebenenfalls“, so Hübner, müsse man auch die Geisterstadt völlig neu aufbauen. „Alles andere, was mit dem Wilden Westen zu tun hat, muss weichen.“ Auch das sogenannte Babyland wird laut Hübner aus dem neuen Konzept genommen.

Kein Freizeitpark

Das neue Konzept zielt nicht nur auf ein junges und sehr junges Publikum, wie das in der Vergangenheit der Fall war. „Wir planen keinen klassischen Freizeitpark, sondern einen Themen- und Eventpark mit dem geschichtsträchtigen Märchenwald am Rande“, erklärte Hübner.

Verschiedene Shows

Nach wie vor dreht sich aber fast alles um den Wilden Westen, Es werde drei Themenbereiche geben: Cowboys, Indianer und Mexiko. Der neue Park soll authentische Übernachtungsmöglichkeiten bieten können. Ferienprogramme, mehr Fahrgeschäfte als vorher, Tiershows, Tiergehege, Spielplätze und Bühnen für unterschiedliche Shows und eine Reihe von Geschäften sollen die Besucher in den Park locken, der künftig mit Sicherheit nicht mehr „Fränkisches Wunderland“ heißen wird. Insgesamt soll ein breites Publikum aller Altersschichten angesprochen werden.

Längere Öffnungszeiten

Hübner plant einen Ganzjahrespark mit längeren Öffnungszeiten und einer Gastronomie, die auch außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden kann.

Die Hauptattraktion sollen die Shows werden. Dafür ist eine große Showarena geplant, die auf rund 2000 Quadratmetern Fläche mindestens 1500 Sitzplätze bietet. Damit die Veranstaltungen das ganze Jahr hindurch stattfinden können, wird die Arena überdacht. Hübner denkt zum Beispiel auch an Western-Reitturniere.

Separater Eingang

In Sachen Gastronomie bäckt man offenbar keine kleinen Brötchen. Mindestens 15 Gäste bei den Imbissen und bis zu 1000 in anderen Lokalen sollen bewirtet werden können. Ein Biergarten soll einen separaten Eingang bekommen und auch zugänglich sein, wenn der Park geschlossen ist. Und Hübner will auf regionale und ökologische Küche setzen, ausdrücklich auch für Vegetarier geeignet: „Wir wollen ein weitreichendes Angebot“. Im Umfeld des Parks sollen Parkplätze entstehen beziehungsweise ausgebaut werden, die nach den gegenwärtigen Bedarfsberechnungen Platz für mehr als 1100 Autos am Tag möglich machen sollen. „Womöglich bauen wir ein Parkhaus“, so Hübner. Die Zufahrtsstraße zum Park soll ausgebaut werden. Eingefriedet wird das Gelände nicht mit einer Mauer, sondern mit einem bis zu 3,5 Meter hohen Zaun. „Es wird zudem ein ausreichendes Sicherheitskonzept geben“, sagte Hübner. Lärmemissionen will die Geschäftsführerin damit verhindern, dass die Attraktionen und Veranstaltungen „so weit wie möglich von der Wohnbebauung entfernt stattfinden“.

Noch ein langer Weg

„Die Investoren stehen ganz hinter dem Konzept“, versicherte Hübner dem Marktgemeinderat. Aber: „Es ist noch ein langer Weg“. Nach dem vollständigen Eigentumsübergang – die Marktgemeinde ist Eigentümer des kompletten Geländes – soll nach der Erstellung des Bebauungsplans in die Detailplanung gegangen werden. Hübner rechnet hier mit einer Zeitspanne von rund einem Jahr. Parallel dazu sollen die ersten Abrissarbeiten beginnen. Diese will Hübner aber noch bis zum spätestmöglichsten Zeitpunkt hinausschieben, da das Wunderland eine beliebter Ort für (kostenpflichtige) Fotoaufnahmen sei. Die Bauzeit für den neuen Park bezifferte sie vorsichtig auf rund zwei Jahre. „Man muss da realistisch sein“, sagt sie. Eine Neueröffnung ist wohl erst in drei bis vier Jahren möglich. Alleine die Ideenplanung für den Event- und Themenpark umfasse mehr als 70 Seiten.

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