Sainz zwischen Entschuldigung und Einschlag
Er ist die Top-Personalie derzeit, Carlos Sainz. Er muss aus dem Ferrari nach der Saison aussteigen, wenn Hamilton von Mercedes zur Scuderia wechselt. Er gilt auch als Kandidat für den Sitz bei Mercedes, der dann frei wird. Im Sprint lieferte sich Sainz ein packendes Duell mit seinem Teamkollegen. Dieser sei ein bisschen über dem Limit gewesen, meinte Kollege Charles Leclerc danach.
Sainz wiederum entschuldigte sich prompt bei allen, die von seiner übermäßig beherzten Fahrweise betroffen gewesen waren. Platz fünf wurde es im Sprint, in der Qualifikation drohte dann nach einem Einschlag das Aus. Die Mechaniker bekamen den Wagen aber wieder rechtzeitig mit neuem Frontflügel hin, sodass Sainz den Einzug in die finale Runde auch noch schaffte, wo er dann aber hinter Leclerc nicht über Rang sieben hinaus kaum.
Zudem legte Aston Martin gegen die Weiterfahrt von Sainz Protest ein und berief sich auf Artikel 39.6 des Sportlichen Reglements. Dort heißt es, dass jeder Fahrer, dessen Fahrzeug während des Qualifyings oder des Sprint-Qualifyings auf der Strecke stoppt, an dieser Session nicht mehr teilnehmen dürfe. Die Rennkommissare lehnten den Einspruch aber ab. Sie argumentierten vor allem, dass ähnliche zurückliegende Fälle auch nicht geahndet worden waren und Sainz aus eigener Kraft hatte weiterfahren können.
Strafen stoppen Alonso nicht
Natürlich konnte er diese Strafe nicht nachvollziehen. Für ein Manöver im Sprintrennen gegen Landsmann Sainz bekam Alonso zehn Sekunden aufgebrummt und drei Strafpunkte. Die Zusatzzeit spielte allerdings keine Rolle, er hatte kurz vor Schluss nach den Attacken mit einem platten Reifen vorzeitig in die Box fahren müssen.
Bis dahin hatte der Champion von 2005 und 2006 gezeigt, was noch immer in ihm steckt. Von Startplatz drei lag er beim Kurzrennen eine Weile auf Rang zwei hinter Hamilton. In der Qualifikation war er dann nur vom überlegenen Red-Bull-Duo zu schlagen. Teamchef Mike Krack fasste die Qualitäten des Ausnahmepiloten, der seinen Vertrag bei Aston Martin vor dem China-Rennen bis mindestens Ende 2026 verlängert hatte, danach so zusammen: "Der Fernando fährt oft um die Probleme herum und er kann das. Das kann nicht jeder."
Hülkenberg kann Qualifikation
Es lief alles andere als gut in der ersten Schicht für Hülkenberg. Oder wie es der 36 alte gebürtige Rheinländer selbst formulierte: "Der Sprint war richtig für die Füße. Das hat überhaupt nicht funktioniert." Vorletzter Platz im Haas. "Die guten Nachrichten sind: Es gibt kein Parc ferme mehr. Wir können das Auto verändern. Es ist wie ein frisches Wochenende mit zwei neuen Sessions", sagte er beim Bezahlsender Sky.
Und das Setup des Wagens für die K.o.-Ausscheidung passte dann: Hülkenberg schaffte es in die Top Ten und raste auf den starken neunten Platz. Allerdings musste er danach bei den Rennkommissaren vorstellig werden, weil er in der Boxengasse bei einem Stau rechts vorbei durchaus ungestüm überholt hatte. Hülkenbergs Glück: Er kam mit einer Verwarnung davon.