Die wahre Mammutaufgabe hatte ja Rennstallsprecher Bradley Lord bereits in dieser Zeitung angekündigt: „Mercedes baut am Siegerteam der Zukunft.“ Dem folgen immer mehr Taten, wie auch Rekordweltmeister Hamilton gerade festgestellt hat: „Es gibt eine Menge Leute im Team, die all den Erfolg hatten, den wir in der Vergangenheit hatten. Und es gibt jetzt eine Menge Leute, die diesen Erfolg noch nicht hatten und sehr hungrig sind.“ Der 38-Jährige selbst schmunzelt derweil über Gerüchte, er wolle zu Ferrari abwandern. Freiwillig vom Regen in die Traufe und im hohen Alter zu einem Team wechseln, das seit anderthalb Jahrzehnten titellos ist? Seine Anwälte seien fast durch mit der Vertragsverlängerung bei Mercedes.
Neuer Campus
Zum neuen Personal in Silber gehört auch Jayne Poole, im vergangenen Jahr noch Chief Operating Officer bei Red Bull und heute Sonderberaterin. Ihre Aufgabe ist es, die Stärken und Schwächen der aktuellen Infrastruktur bei Mercedes zu bewerten und das Potenzial für Verbesserungen zu erkennen. „Wenn eine Organisation ausgereift ist, braucht man hin und wieder eine Außenperspektive und muss sie aufrütteln“, sagt Toto Wolff. Poole helfe Mercedes, den nächsten Schritt zu tun.
In Beton gegossen und durch üppige Grünflächen ergänzt werden diese Absichten in Form eines neuen Technik-Campus im Stil des Silicon Valley. 80 Millionen Euro werden in die Erweiterung der Teamzentrale investiert, die auch den Stil des Arbeitens verändern soll. Wolffs Botschaft dahinter: „Natürlich kann man sagen, dass ein Fitnessraum das Auto nicht schneller macht. Aber wenn der Fitnessraum für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern sorgt, dann macht es auch das Auto schneller.“