Firma Active Key braucht mehr Platz und hat die Immobilie gekauft Neues Leben im alten Aro-Gebäude

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Leerstehende Gewerbeflächen sind nicht nur in der Innenstadt ein Thema. Auch außerhalb der Kernstadt warten Immobilien auf neue Eigentümer. Für das ehemalige Aro-Gebäude hat sich jetzt einer gefunden: Die Firma Active Key braucht mehr Platz und hat den Komplex des ehemaligen Teppich-Imperiums gekauft.

 
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Spätestens zum 31. Juli 2017 will das Unternehmen umziehen, sagt Geschäftsführer Gerhard Hahn.Der bisherige Standort an der Badstraße in Nachbarschaft des Ganzjahresbades Cabriosol ist zu klein geworden. Dort hatte Active Key bisher 500 Quadratmeter Platz, in der früheren Aro-Filiale stehen 800 Quadratmeter zur Verfügung.

Ziel: Europameister werden

Wer mehr Platz braucht, hat in der Regel nicht über Auftragsmangel zu klagen. „Stimmt“, so Hahn, der die Firma in den elf Jahren ihres Bestehens vom Ein-Mann-Betrieb zum Mittelständler mit 20 Beschäftigten ausgebaut hat. Active Key ist ein führender Anbieter von Tastaturen für professionelle Dateneingabe. Da geht es um Tastaturen, die der normale PC- und Laptop-Nutzer eher nicht auf dem Schreibtisch liegen hat. Sondern um ganz spezielle Ware für die Industrie, für den Handel, für Dienstleister.

Mit Bakterien verseucht

Ein Schwerpunkt, mit dem das Pegnitzer Unternehmen besonders punktet, sind Tastaturen für die Medizinbranche. Tausende Menschen sterben Jahr für Jahr an den Folgen einer Infizierung mit Krankenhauskeimen. Das Ziel in allen Kliniken: Mehr Hygiene und damit weniger Keime. Und hier kommt Active Key ins Spiel. Denn, so Geschäftsführer Hahn: „Tastaturen weisen in der Regel mehr Bakterien auf als eine öffentliche Toilette.“ Weil sie schwer zu reinigen ist – „und daher so gut wie nie gereinigt wird“.

Auch in Asien und Amerika

Active Key hat eine Tastatur auf den Markt gebracht, die sich relativ problemlos säubern lässt und daher im Medizinbereich die ideale Lösung darstellt. „Auf diesem Gebiet wollen wir Europameister werden“, sagt Hahn. Warum nicht Weltmeister? Weil es in Hongkong für den Markt in China und Südostasien wie auch in den USA für den amerikanischen Kontinent vergleichbare Firmen gibt. Hahn: „Wir teilen uns die Kosten für Planung und Entwicklung, für den Vertrieb ist dann jeder in seiner Region zuständig.“

Produktion in China

Nennt ein potenzieller Kunde sein Wunsch, folgt eine Art Machbarkeitsstudie. In Absprache zwischen den Kooperationspartnern an einem der Standorte. Und damit eben bei Bedarf auch in Pegnitz. Die Entwicklungsplanung zum fertigen Artikel geht dann in China über die Bühne, dort wird auch produziert. „Da die Ware für den europäischen Markt ausschließlich von Pegnitz aus vertrieben wird, „dürfen wir uns ganz offiziell als Hersteller bezeichnen“, sagt Hahn.

Lauter Spezialisten am Werk

Seine Firma sei ein Marketing-, Vertriebs- und Serviceunternehmen. „Wir reparieren auch, haben dafür IT-Systemelektroniker in unserem Team“. Und ein bisschen produziert wird auch in Pegnitz. Hier arbeiten jedenfalls durch die Bank Spezialisten, so Hahn. Auch im Bereich Logistik. Und: „Besonders stark sind wir im Verkauf aufgestellt.“

Genugtuung beim Bürgermeister

Genugtuung über die Wiederbelebung des Aro-Gebäudes bekundet Bürgermeister Uwe Raab. „Eine positive Stadt- und Standortentwicklung und die Bewältigung von Leerständen im Sinne eines erfolgreichen Leerstandsmanagements stehen unmittelbar miteinander in Verbindung“, sagt er. Leerstände hätten eine „morbide Ausstrahlung“, wirkten vor allem aus psychologischer Sicht schlecht für das Image eines Wirtschaftsstandortes und einer gesamten Stadt.

Lange Gespräche im Vorfeld

Umso mehr freue es ihn, wenn dann - „oft nach langen Phasen von Gesprächen und dem Einfädeln von Verhandlungspartnerschaften“ - Erfolge zu vermelden sind. Wie jetzt beim Aro-Gebäude, „das unter Vermittlung der Stadt einer neuen Funktion zugeführt werden kann“.

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