Das Moor kehrt zurück Forst renaturiert Fläche am Hirschhorn – Wald wird ausgedünnt

 Foto: red

FICHTELBERG. Spaziergänger wundern sich über den derzeit entstehenden „Kahlschlag“ am Hirschhorn. Und manch einer lehnt sein Mountainbike an den Baum und schaut dem Harvester zu, der dabei, ist, weitere Fichten zu ernten. Dicke Stämme liegen bereits kreuz und quer über der Moorfläche.

 
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„Dahinter steckt keine Profitgier, im Gegenteil“, sagt der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg, Winfried Pfahler. „Wir bringen hier ganz bewusst ein Opfer für den Naturschutz, genauer gesagt, für die Renaturierung der Moore, deren hohe Bedeutung man heute wieder erkennt“, informierte er bei einem Pressegespräch vor Ort mit Förster Hubert Schmidt, dem Naturschutzexperten Privatdozent Wolfgang Völkl, dem Naturschutzbeauftragten der Bayerischen Staatsforsten, Karl Kuhbandner, und Karsten Gees vom Landesamt für Vogelschutz. Sie alle haben das Wiedererwecken der Moore zu ihrem Herzensanliegen erklärt. Mit diesem massiven Eingriff in die Landschaft zugunsten eines strukturreicheren Waldes im Sinne des Naturschutzes verzichtet der Forstbetrieb hier langfristig gesehen auf eine Nutzung und Einnahmen, was mit einem sechsstelligen Betrag zu Buche schlägt. Früher, da fürchteten die Menschen das Moor, Fantasiebegabte sahen Geister und Irrlichter, die in den Abgrund führten. Viele schaurige Geschichten ranken sich um diese Feuchtgebiete, die lange Zeit als wertlos abgetan, ja aufwendig entwässert wurden, womit man der hier lebenden Tier- und Pflanzenwelt im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgrub. „Jetzt geht es genau anders herum“, sagt Förster Hubert Schmidt: Die Moore werden wieder vernässt, die Fichten verdünnt, um der Fläche Licht zu geben, für die Optimierung des Lebensraumes von Flora und Fauna, „vor allem der vom Klimawandel bedrohten Tiere“, wie Völkl hinzusetzte.

Foto: Kuhbandner

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