Denkt man rund ein Jahrzehnt zurück, so stellte sich nach dem Besuch von Vorstellungen auf dem Grünen Hügel zumeist der Eindruck ein: tolles Orchester, toller Chor, der ein oder andere gute Sänger. Ansonsten viel Mittelmaß. Festspielwürdiges im Sinne des Außergewöhnlichen und der höchstmöglichen Qualität, die mit den Häusern in München, Berlin oder Wien konkurrieren oder sie gar toppen kann, suchte man zumeist vergebens. Bei denjenigen Besuchern, die sich in erster Linie für die Musik interessierten, hatten die Festspiele damals viel Kredit verspielt. Warum sollte man die Anfahrt nach Bayreuth auf sich nehmen und das fragwürdige Preis-Leistungs-Verhältnis einiger Hotels in der Stadt akzeptieren, wenn man die Opern Richard Wagners andernorts besser bekommen konnte?