Festival in Bayreuth Kunst-Seminare für Kinder und Jugendliche

Das Team aus Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des Festivals der jungen Künstler trifft auf der Pressekonferenz auf Sponsoren und Mitglieder des Fördervereins. Foto: Adeline Lehmann

Deutsches Theater, russische Sinfonien und US-amerikanisch inspiriertes Getrommel. Das sind die Workshops des Projektes Festspielkinder des Festivals der Jungen Künstler 2023.

 
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Sommer in Bayreuth heißt für viele Kunstliebende eines: Wagner und Festspiele. Aber seit 73 Jahren gibt es noch eine weitere Kulturveranstaltung. Deren Zielgruppe: Der Künstler-Nachwuchs. Das Festival für junge Künstler, gibt am Samstag bei einer Pressekonferenz, Teil des diesjährigen Sommerprogramms bekannt. Dieses Jahr mit dem Thema: „Rituals.“ Rituale und Traditionen sind also der Fokus.

Experimente in Musik, Theater, Film, Literatur und Kunst

Bereits seit der Gründung sei die Veranstaltungsreihe als Ort des Austausches angedacht. Für junge Künstler aus aller Welt. In dem Sinne soll es auch dieses Jahr, interkulturelle Kompetenz fördern und Plattform sein. Für Experimente in Musik, Theater, Film, Literatur und Kunst. Vorstandsvorsitzender Christian Germelmann erklärt am Samstag: „Rituale sind keine Rückerinnerung, sondern auch vorwärts Sinnen. Sie tragen uns in die Zukunft – befähigen zum Handeln, da wo es nottut und prägen persönlich.“ Eine zentrale Rolle in der Festival-Mission soll die Bildungsinitiative „Festspielkinder“ innehaben. Es ist eine Reihe von Seminaren, in denen Kinder und Jugendliche sich unter Anleitung ihren eigenen Zugang zu Kunst erarbeiten sollen.

Bleibt die Frage nach der Vereinigung des Themas „Rituals“ und des Bildungsprojekts. Denn inwieweit sind Kinder sich der Traditionen und Rituale, in die sie hineinwachsen, bewusst? Werner Schubert, Vorstandsmitglied des Festivals, sagt dazu: „Es geht darum, fremdes vertraut zu machen, durch Rituale gegenseitig Respekt fördern.“ Daher solle es keine Extra-Workshops für Kinder mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen geben.

Nicht nur Wagner: Rachmaninows Musik soll inspirieren

In drei Workshops soll diese Vereinigung von Bildung und Traditionen geschafft werden. Der erste ein Schattentheaterspiel „Die Verkehrte Welt!“, basierend auf dem Stück des deutschen Schriftstellers Ludwig Tieck. Im zweiten Workshop „Szenische Fantasien über Rachmaninows Sinfonische Tänze“ soll die Musik des russischen Pianisten Sergej Rachmaninow die Kinder inspirieren. Um anhand dieser ein Musiktheaterstück zu inszenieren. Der dritte und letzte Workshop „Trommelfeuer!“ des Bildungsprojektes Festspielkinder wird öffentlich. Unter freiem Himmel, umgeben von Wohnhäusern am Menzelplatz, lernen die jungen Teilnehmer, mit Trommeln und dem eigenen Körper Musik zu erzeugen. In den Seminaren sollen Kinder unter Anleitung von Kunstschaffenden nicht nur ihre Kreativität finden, sondern auch sich selbst. Persönlichkeitsentwicklung durchmachen, sagt Schubert.

Der Anspruch geht über das Klassik-Publikum hinaus

Bei der Pressekonferenz, bei der Ehrenamtliche, Festivalmitarbeiter, der Vorstand und finanzielle Unterstützer sich einfinden, um das Bildungsprogramm „Festspielkinder“ einzuläuten, betont Intendantin Sissy Thammer die den inklusiven Anspruch des Programmes: „Wir wollen alle Menschen erreichen, nicht nur das Klassik-Publikum.“ Das fortwährende Bestehen, rechnet sie den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen an, aber auch den Sponsoren. Von denen im Rahmen der Garten-Party auch zwei anwesend sind. Heinz Otto von der gleichnamigen Stiftung, sowie Ralf Meyer. Sie überreichen beide Schecks in Höhe von jeweils 1000 Euro. Und betonen die Wichtigkeit von Ritualen, Förderung der Kunst für Kinder, sowie der nachhaltigen finanziellen Unterstützung, um Beständigkeit sicherzustellen.

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