Heimatpfleger leisten wertvolle Arbeit, wenn es um Geschichte geht. Naturschützer setzen sich für die Natur ein. Jetzt soll – analog zu den Heimatpflegern unter dem Fachverband des Bayerischen Landesverbandes für Heimatpflege – ein neues ehrenamtliches Betätigungsfeld aufgemacht werden: Das Institut für Landschaftsarchitektur der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf bietet eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Kulturlandschaftsbeauftragten an.

Bei einer ersten Informationsveranstaltung trafen sich die Regionalmanager aus der Wohlfühlregion Fichtelgebirge Gerhard Hänsel, Michael Stein aus Hof und die Managerin des Sechsämterlandes aus Wunsiedel, Christine Lauterbach sowie einige Interessierte aus Hof, Oberkotzau, Wunsiedel, Münchberg, Gefrees, Marktredwitz im Fichtelgebirgshof in Himmelkron. Die Kulturlandschaftsbeauftragten – weitere Interessenten werden noch gesucht – sollen nicht im stillen Kämmerlein arbeiten, sondern mit den Bürgern in Kontakt treten, gut vernetzt sein. Sie sollen bereit sein, sich an regelmäßigen fachlichen Austauschprogrammen zu beteiligten.

Veronika Stegmann und Chris Loos wünschen sich Personen, die offen sind und die auch andere Perspektiven einnehmen können. „Es geht nicht darum, dass Kulturlandschaftsbeauftragte eine Museumslandschaft konservieren. Kulturlandschaft muss sich weiterentwickeln“, sagt Stegmann. „Kulturlandschaften sind immer durch Wandel geprägt. Aber es geht darum, bewusst zu machen, was erhaltenswert ist“, so Loos.

Die Ausbildung zum Kulturlandschaftsbeauftragten ist kostenlos und findet in drei Modulen (20. Bis 22. September 2014, 23. bis 25. Januar und 8. bis 10. Mai 2015) jeweils auf Burg Hohenberg statt. In den Modulen lernen die Interessenten das Aufgabefeld von Kulturlandschaftsbeauftragten kennen, lernen die Grundlagen der Kulturlandschaftsentwicklung und die Gefährdung. Sie werden mit der Kulturlandschaftsforschung, mit Kartierung, Projektplanung und Projektmanagement vertraut gemacht.

Wichtig ist es, dass ein konkretes Projekt entwickelt und realisiert wird. Insgesamt stehen dafür jeder beteiligten Lokalen Aktionsgruppe 6000 Euro zur Verfügung. Allerdings können auch mehrere Projekte angestoßen werden – je nach Wunsch. Das Projekt läuft am Institut für Landschaftsarchitektur bereits seit 2011. Ehrenamtliche erfassen Kulturlandschaften, bringen vorhandenes Wissen ein. Jetzt soll das Konzept bayernweit ausgedehnt werden.

Finanziert wird die Ausbildung aus den Fördertöpfen der Europäischen Union, von der Oberfrankenstiftung, vom Landwirtschaftsministerium und von der Hochschule Weihenstephan. Interessierte können sich noch bis zum 31. Juli per Mail mit einem Motivationsschreiben bei info@kulturlandschaftskompetenz.de bewerben.

Interessierte aus der Wohlfühlregion Fichtelgebirge können auch mit Gerhard Hänsel (Telefon 09 21/ 72 84 45 in Kontakt treten (E-Mail: gerhard.haensel@wohlfuehlregion-fichtelgebirge.de).