Fabian Kern stellt sich vor So denkt Bayreuths neuer Kulturreferent über seine Aufgaben

Von Florian Zinnecker
„Kaum eine Stadt hat ein so reichhaltiges kulturelles Angebot im Verhältnis zur Einwohnerzahl wie Bayreuth“, sagte Bayreuths neuer Kulturreferent Fabian Kern bei einem Pressegespräch im Rathaus. Foto: Harbach Foto: red

Die Details sind geklärt, der Vertrag unterschrieben: Bayreuths neuer Kulturreferent Fabian Kern tritt am 12. Januar seinen Dienst an. „Kaum eine Stadt hat ein so reichhaltiges kulturelles Angebot im Verhältnis zur Einwohnerzahl wie Bayreuth“, sagte Kern bei einem Pressegespräch im Rathaus. „Das macht die Aufgabe so spannend.“ Viel Zeit zur Einarbeitung bleibt ihm nicht, wie Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe gleich klar machte.

 
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Kern leitet künftig ein neu geschaffenes Referat, das im Rathaus ausschließlich für Kultur und Tourismus zuständig ist. Er verwaltet ein Budget von bis zu 8,5 Millionen Euro, dazu kommen die freiwilligen Leistungen für Kultur in Höhe einer weiteren Million.

Kerns wesentliche Aufgabe ist es, Ideen zu entwickeln und Impulse zu setzen – die Entscheidungsgewalt liegt auch in kulturellen Angelegenheiten künftig beim Stadtrat.

„Er weiß, welche Aufgaben auf ihn zukommen“, sagte Merk-Erbe in ihrer Vorstellung Kerns. „Er ahnt vieles, manches ahnt er vielleicht auch noch nicht. Jetzt ist er gefordert.“ Ihre größten Erwartungen:

> Möglichst bald solle Kern ein Spielstättenkonzept erstellen – „damit wir wissen, ob wir mit dem Reichshof wirklich noch eine Spielstätte brauchen, zusätzlich zu den vielen, die wir haben“.

> Kern solle neue Impulse im Tourismus setzen, „langfristige Strategien entwickeln, wie sich die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kulturstädten positionieren kann.“ Das Stadtmarketing hat damit jetzt einen festen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung.

> Im kommenden Jahr werde Kern das sanierte, neu gestaltete Richard-Wagner-Museum mit eröffnen – und müsse daran mitarbeiten, dass die Finanzierung des Betriebs auf Dauer gesichert ist

> Kern werde, „auch das ist eine große Herausforderung“, im Jahr 2016 die Landesgartenschau in Bayreuth eröffnen – und voraussichtlich 2017 das dann fertig sanierte Markgräfliche Opernhaus.

> Außerdem gelte es, die schon bestehende Museumslandschaft neu zu ordnen, die kulturelle Zusammenarbeit mit der Universität zu stärken – und auch mit der Bayerischen Schlösserverwaltung und den Partnerstädten konstruktiv zusammenzuarbeiten. „Wir haben“, so Merk-Erbe, „in den Jahren, die jetzt folgen, viel zu tun.“

Kern konterte – und gab sich selbstbewusst: „Als ich die Ausschreibung las, dachte ich: Das passt doch wunderbar, hier kann ich meine Kompetenzen und Erfahrungen einbringen, um die anstehenden Aufgaben zur Zufriedenheit aller zu erfüllen.“

Er fügte dann gleich noch ein paar weitere Aufgaben hinzu:

> „Eine wesentliche Aufgabe in meinen ersten Wochen wird es sein, ein Nutzungskonzept für die Stadthalle zu erstellen – und zu analysieren, was dort bisher gelaufen ist, was zukunftsträchtig ist und was weniger.“

> „Wichtig für mich wäre: Ich möchte nicht nur die städtischen Kultureinrichtungen kennen lernen, sondern auch die vielen Vereine, die freien Kulturschaffenden, die Szene – die ist in Bayreuth unfassbar groß. Lang- und mittelfristig möchte ich da einige Initiativen starten, um die Einrichtungen besser zu vernetzen.“ Auch im Hinblick auf die Nachwuchsförderung: „Es ist essenziell, zu überlegen: Wer kommt in 20, 30 Jahren in die Kultureinrichtungen?“

Kerns Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren, die ersten sechs Monate gelten als Probezeit.

Den bisherigen Referenten für kulturelle Angelegenheiten, Carsten Hillgruber, erwarten neue Aufgaben. „Er wird künftig den gesamten Bereich Familie, Schule und Soziales führen“, sagte Merk-Erbe. „Er verantwortet damit nahezu den gesamten Bereich Kinder- und Familienfreundlichkeit in der Stadt Bayreuth.“ Die Entscheidung für Kern sei ausdrücklich keine Entscheidung gegen Hillgruber gewesen.