Experte warnt Zu wenige bei der Krebsvorsorge

Einen Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung haben gesetzlich versicherte Frauen ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren. Foto: Jochen Tack

Die Untersuchung kann Leben retten. Trotzdem geht die Zahl der Menschen zurück, die das Angebot nutzen. Was hat das für Folgen?

 
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Zwischen 2012 und 2021 gingen nur 48 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer zur Darmspiegelung (Koloskopie) für die Früherkennung von Krebs, obwohl sie Anspruch darauf hatten. Das zeigt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für die bayerischen AOK-Versicherten. Anlässlich des Darmkrebsmonats März weist die AOK in Bayreuth deshalb auf die Möglichkeiten der Vorsorge hin. „Einen Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung haben Frauen ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren“, erläutert Markus Rother, stellvertretender Direktor der AOK in Bayreuth. Versicherte ab 55 Jahren können alternativ zur Darmspiegelung alle zwei Jahre ihren Stuhl auf verborgenes Blut untersuchen lassen.

Im Landkreis Kulmbach gibt es laut AOK sogar einen negativen Trend: „Nur, wenn die Vorstufen eines Tumors rechtzeitig erkannt und entfernt werden, lässt Krebs sich zuverlässig verhindern. Aber auch im Falle einer Erkrankung ist weitere Früherkennung lebenswichtig“, sagt Markus Rother. Im Landkreis Kulmbach zeigte sich zuletzt ein negativer Trend bei der Koloskopie zur Darmkrebsfrüherkennung. Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 nahmen im Jahr 2021 weniger Versicherte diese Vorsorgeleistung in Anspruch. „Im Landkreis Kulmbach gab es 2021 rund 27 Prozent weniger Früherkennungskoloskopien als 2019“, so Markus Rother. Leider zeichne sich auch für das erste Halbjahr 2022 ein negativer Trend ab. Die Früherkennungskoloskopien nahmen im Vergleich zu 2019 immer noch um 13 Prozent ab. Diese Zahlen zeigen lau AOK, dass es sowohl im bayerischen Durchschnitt als auch im Landkreis Kulmbach noch Lücken bei der Darmkrebsfrüherkennung gibt.

Darmkrebs ist laut Bericht des Krebsregisters Bayern die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und Männern im Freistaat. Deshalb geht die AOK Bayern aktiv auf ihre Versicherten zu, um sie auf diese wichtigen Untersuchungen aufmerksam zu machen.

„Damit niemand die Darmkrebsfrüherkennung verpasst, verschicken wir regelmäßig Einladungen an unsere Versicherten im entsprechenden Vorsorge-Alter und klären über die verschiedenen Untersuchungen auf“, erklärt Markus Rother.

Mehr Informationen zur Darmkrebsvorsorge: www.aok.de/bayern unter dem Suchbegriff: Darmkrebsvorsorge.

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