Exhibitionist am Badesee

Von Andrea Pauly
Symbolfoto: dpa Foto: red

Die Polizei hat am Donnerstagabend einen Exhibitionisten im Naherholungsgebiet an der Kieswäsch festgenommen. Polizist Gerhard Renk gibt Tipps, wie sich Frauen verhalten sollten, wenn sich ein Exhibitionist vor ihnen entblößt.

 
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Zwei Damen meldeten sich am Donnerstagabend bei der Polizei und teilten mit, dass eine Person im Naherholungsgebiet Oberauhof am Badesee masturbiere.

"Die beiden haben sehr gut reagiert", lobt der Kulmbacher Dienststellenleiter Gerhard Renk. "Sie haben zeitnah die Polizei verständigt und eine perfekte Beschreibung gegeben, mit der wir den Mann zweifelsfrei identifizieren konnten." Informationen zu Größe, Figur und Gestalt, Bekleidung und  Auffälligkeiten wie ein hinkender Gang oder ein leuchtend rotes Hemd helfen den Beamten besonders bei der sofortigen Fahndung, sagt Renk.

Nach der Anzeige der beiden Frauen begann die Polizei sofort mit der Fahndung. Eine Zivilstreife stellte den Täter an der Kieswäsch und nahm ihn vorläufig fest. Es sei gut gewesen, dass die Beamten in Zivil in der Nähe waren. "Die Kieswäsch ist etwas übersichtlicher. Da kann man schon aus 300 Metern sehen, dass da ein Auto kommt." Ein Streifenwagen wäre dem Verdächtigten deshalb schnell aufgefallen.

Nachdem die Beamten die Personalien aufgenommen hatten, entließen sie den Exhibitionisten wieder in Freiheit. Den 35-jährigen Mann aus Kulmbach erwartet nun eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Wer in eine Situation gerät wie die beiden Frauen in Kulmbach, solle die Polizei schnellstmöglich informieren, sagt Renk. "Die Leute sollten nicht erst nach Hause gehen. Inzwischen hat jeder ein Handy dabei." Er empfieht, den Täter nicht anzusprechen. "Ich würde Frauen raten, schnell weiterzugehen." Die Betroffenen sollten die Polizei aber erst anrufen, wenn der Mann außer Sicht sei: "Man weiß nicht, ob er nicht auch zu anderen Reaktionen fähig ist, wenn er bemerkt, dass ihn jemand bei der Polizei meldet."

Auch wenn sich jemand auffällig verhalte, sich aber noch nicht entblößt habe, sei es in Ordnung, die 110 zu wählen, sagt Renk. Wenn sich ein Mann ungewöhnlich lange auf dem Gehsteig oder im Gebüsch herumdrücke und immer wieder Blickkontakt zu Passanten suche, weise das darauf hin, dass er nicht nur urinieren wolle. Typische Merkmale wie lose Kleidung gibt es nicht, sagt Gerhard Renk, Exhibitionisten sähen aus wie alle anderen Spaziergänger auch. "Der Trenchcoat ist nur Karikatur."

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