Evangelischer Pfarrer verlässt Pegnitz

Von Brigitte Grüner
Thomas Miertschischk und seine Familie (auf dem Foto aus dem Jahr 2015 mit Ehefrau Kristina Dietl und Sohn Mattis) verlassen Pegnitz. Der Pfarrer wechselt 2018 in den Landkreis Fürth. ⋌Foto: red Foto: red

Der evangelische Pfarrer Thomas Miertschischk wird mit seiner Familie Pegnitz verlassen. Voraussichtlich zum 1. Februar 2018 wird er eine Pfarrstelle im Landkreis Fürth antreten.

 
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Miertschischk kam im Sommer 2008 nach seinem Vikariat in Wunstorf bei Hannover nach Pegnitz. Der heute 46-Jährige ist nach dem Abschluss des Studiums nicht sofort ins Vikariat gegangen, sondern hat noch fünf Jahre an der Universität Frankfurt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet.

15 Monate Zivildienst

Zwischen dem ersten und zweiten Teil seines Theologiestudiums leistete Miertschischk für 15 Monate seinen Zivildienst ab. Insgesamt habe er auch relativ lange studiert, weil er sich nebenbei auch noch intensiv der Philosophie widmete. Deshalb feierte er erst im August 2008 in Pegnitz seine Ordination.

Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Cadolzburg

Thomas Miertschischk bleibt noch ein halbes Jahr Pfarrer in Pegnitz, vielleicht sogar noch länger. Er wird die zweite Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Cadolzburg voraussichtlich ab 1. Februar antreten, eventuell auch etwas später. „Das tut mir sehr leid, da ich mit Pfarrer Miertschischk sehr gut viele Jahre zusammengearbeitet habe“, sagt Dekan Gerhard Schoenauer. Aber es sei auch eine ganz natürliche Sache, dass Pfarrer ihre Stellen wechseln. Die Landeskirche gebe die Empfehlung aus, etwa alle zehn Jahre zu wechseln, so der Dekan.

Mit Pfarrerin Kristina Dietl verheiratet

„Ich gehe nicht weg, weil es mir in Pegnitz nicht gefällt – ganz im Gegenteil“, erklärt Thomas Miertschischk. Der Seelsorger ist mit Pfarrerin Kristina Dietl verheiratet. Das Paar hat einen dreijährigen Sohn (Mattis). Im Februar 2017 hat sich die Familie vergrößert: Die kleine Tochter heißt Lotta. „Für uns als Familie ist spätestens seitdem klar, dass wir in die Nähe der Großeltern ziehen wollen. Cadolzburg ist zehn Minuten von den Eltern meiner Frau entfernt“, erklärt Miertschischk. Abgesehen davon sei es nach inzwischen mehr als neun Jahren auf der ersten Pfarrstelle Zeit für etwas Neues mit etwas mehr Verantwortung.

Krankenhaus- und Seniorenheimseelsorge

Kristina Dietl war zuletzt für die Krankenhaus- und Seniorenheimseelsorge in Pegnitz zuständig und ist aktuell in Elternzeit. Sie möchte nach der Elternzeit wieder in ihrem Beruf tätig sein und hat vor, sich nach einer geeigneten Pfarrstelle in der Nähe von Cadolzburg umzusehen. Thomas Miertschischk. der Pfarrer mit dem schwierigen Familiennamen, hat diesen bei der Heirat behalten. Er hänge an diesem Namen, den es (in genau dieser Schreibweise) so weit ihm bekannt ist – nur bei unmittelbaren Verwandten gibt. „Es wäre also ein echter Verlust für die deutsche Namenslandschaft“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Für den dritten Pfarrsprengel zuständig

Miertschischk ist in der Kirchengemeinde Pegnitz für den dritten Pfarrsprengel zuständig. Es fällt ihm schwer, einzelne besondere Veranstaltungen, Gottesdienste, Gespräche oder Gruppen aus den vergangenen Jahren herauszugreifen. „Ich werde auf jeden Fall reich beschenkt mit wertvollen Erfahrungen und Erlebnissen aus Pegnitz weggehen.“ Besonders gerne blickt der Pfarrer auf die von Regionalbischöfin Dorothea Greiner im Kirchenkreis Bayreuth vor einigen Jahren ins Leben gerufenen ökumenischen Alltagsexerzitien zurück, für die Miertschischk im Dekanat und in der Kirchengemeinde Pegnitz zuständig war.

In Erinnerung bleiben auch die Krabbelgottesdienste und 10-vor-11-Gottesdienste sowie die Ehrenamtlichen-Teams, die solche besonderen Gottesdienste vorbereitet haben. „Überhaupt danke ich den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die wir Pfarrer nicht besonders viel erreichen könnten.“

Beeindruckende Erlebnisse für den evangelischen Geistlichen waren einige größere ökumenische Veranstaltungen wie ein Himmelfahrtsgottesdienst vor einigen Jahren im Wiesweiherpark, zwei Nachmittage der Begegnung mit Flüchtlingen in den vergangenen beiden Jahren und die jährlich stattfindende Nacht der Lichter. Ein Höhepunkt für die ganze Familie war der Osternachtsgottesdienst, als Sohn Mattis getauft wurde. Im Gedächtnis werden auch viele freudige und manchmal auch traurige Gespräche bei Geburtstagsbesuchen und vor Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen bleiben sowie die manchmal eher lustigen, manchmal auch ärgerlichen Fehler, die ihm selbst passiert sind. „Ich werde mich in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch an viele Begegnungen und Veranstaltungen erinnern und an einige mein Leben lang.“

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