Als ein Beispiel nennt der Bericht die mächtigen 'Ndrangheta-Familien in Italien. Profite aus Drogen- und Waffenhandel würden in ganz Europa investiert in Immobilien, Supermärkte oder Hotels. In den Niederlanden ist die Mocro Mafia bekannt, eine gefährliche Drogenbande mit mehreren aus Marokko stammenden Mitgliedern. Allein in Belgien sind demnach mehr als 100 der Banden aktiv, darunter auch albanische Familien-Clans.
Das Unsichtbare soll sichtbar werden - für die Ermittler
Die größte Bedrohung liegt Europol zufolge in der Infiltrierung der legalen Geschäftswelt - damit wollen die Banden ihre Verbrechen erleichtern und verschleiern und außerdem Profite waschen. 86 Prozent der Netzwerke nutzten legale Geschäftsstrukturen, eine große Mehrheit arbeite mit Korruption und Gewalt.
Diese Analyse und Datenbank sollten dabei helfen, dass organisierte Verbrechen gezielter anzugehen, sagte Europol-Chefin De Bolle. Das Unsichtbare sei nun sichtbar - zumindest für die Ermittler. Dieser Bericht ist allerdings kein Telefonbuch des organisierten Verbrechens. Namen, Kontakte und Strukturen werden nicht genannt. Die vertraulichen Informationen würden aber an die Ermittler in den betroffenen Ländern übermittelt, sagte De Bolle. "Die Verbrecher können sich nicht länger verstecken."