Eröffnung der Norma-Filiale verzögert sich

Von Christina Holzinger
Das Norma-Gebäude wurde vom Ansbacher Architekten Peter Friedrich entworfen. Grafik: Peter Friedrich Foto: red

Die für dieses Jahr geplante Eröffnung von Wirsbergs geplantem Einkaufszentrum an der B 303-Kreuzung mit einem Norma-Markt, einem Sparkassen-Beratungszentrum sowie einem Bäcker und Metzger steht auf der Kippe. Anders als sich Bürgermeister Hermann Anselstetter sich das wünschen würde, wartet der Nürnberger Lebensmitteldiscounter seit über einem Jahr noch auf eine Baugenehmigung.

 
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Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Wirsberg das brach liegende Rewe-Grundstück für rund 180.000 Euro ersteigert. Norma steht bereits in den Startlöchern – will „so bald wie nur irgendwie möglich bauen“, wie Anselstetter sagt. Die dafür notwendige Baugenehmigung wurde am 17. Juli vergangenen Jahres beim Landratsamt eingereicht. Sobald die Genehmigung vorliegt, kann der Discounter im Grundbuch eingetragen werden und ist offizieller Besitzer des Grundstückes. Zunächst wird das Rewe-Gebäude abgerissen, dann soll innerhalb von drei Monaten die neue Filiale mit einer Verkaufsfläche von 1250 Quadratmetern gebaut werden. Zum Vergleich: Die Norma-Filiale in Neuenmarkt verfügt über 750 Quadratmetern Verkaufsfläche. Doch der Baubeginn verzögert sich immer weiter, Norma wollte eigentlich schon Anfang des Jahres öffnen.  

Probleme mit dem Schallschutz

Marc Saalfrank von der Norma: „Vor einem Jahr haben wir den Bauantrag beim Landratsamt eingereicht.“ Bisher habe es einige Nachfragen von Seiten des Landratsamtes gegeben, eine Genehmigung des Bauantrages sei jedoch noch nicht in Sicht. Laut dessen Sachgebietsleiter für Bauleitplanung, Bauordnung und Denkmalpflege, Ulrich Wagner, geht es um Fragen des Schallschutzes.

Probleme mit Gutachten

Wagner erläutert das Problem: Die derzeit vorhandenen Gebäude sind ein Schallschutz für die dahinterliegenden Häuser, dank des Rewe-Marktes hören die Bewohner also weniger vom Straßenlärm der benachbarten Bundesstraße B 303. Norma möchte das Gebäude abreißen und an einer anderen Stelle des Grundstücks die neue Filiale bauen. Deshalb hatte das Landratsamt den Bauherren im August vergangenen Jahres darum gebeten, durch ein Gutachten nachzuweisen, dass durch das neue Gebäude  ein ausreichender Schallschutz für die Bewohner im Baugebiet „Tischeräcker“ gewährleistet ist. „Dieses Schallschutzgutachten musste mehrmals korrigiert und geändert werden“, sagt Wagner. Die endgültige Version des Gutachtens liege dem Landratsamt erst seit knapp zwei Wochen vor, nun müsse die Plausibilität der Berechnung im Fachbereich des technischen Umweltschutzes geprüft werden.

Probleme gibt es wohl häufiger

Solche Probleme scheint es bei Norma häufiger zu geben, wie Saalfrank sagt: „Wir haben in Bamberg schon einmal achteinhalb Jahre auf die Genehmigung gewartet.“ Die Genehmigung könne seiner Einschätzung nach mindestens noch ein halbes Jahr auf sich warten lassen. Dennoch sei er guter Dinge, dass es mit dem Bau bald losgehen könne. Wann genau die Baugenehmigung erteilt werden kann, konnte Wagner nicht sagen: „Sobald alle Voraussetzungen für die Erteilung einer Baugenehmigung vorliegen  und hierzu gehört vor allem die Klärung der Frage des Lärmschutzes für die angrenzende Wohnbebauung,  wird das Landratsamt die Baugenehmigung erteilen.“

Problem auch für Sparkasse

Das lange Warten auf eine Baugenehmigung stellt auch die Sparkasse vor Probleme. Denn Norma baut nicht nur für sich. Auf das Grundstück soll noch ein überörtliches Beratungscenter der Sparkasse Kulmbach - Kronach entstehen, das für die Bewohner der Gemeinden Neuenmarkt und Wirsberg als neue Sparkassenfiliale fungieren soll. Mit der Eröffnung des neuen Beratungszentrums schließen die Geschäftsstellen in Wirsberg und Neuenmarkt. „Die Räumlichkeiten der beiden Filialen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne und diskrete Kundenberatung“, sagt Sparkassen-Vorstand Harry Weiss. Zudem wären umfangreichere Renovierungsarbeiten notwendig gewesen. Zwar verliert durch das neue Servicezentrum sowohl Wirsberg als auch Neuenmarkt seine eigene, zentral im Ortskern gelegene Filiale, doch für Weiss überwiegen die Vorteile: „Wir schaffen eine neue, modern ausgestattete und barrierefreie Geschäftsstelle mit ausreichend Parkplätzen und den vertrauten Mitarbeitern.“ Derzeit plant die Sparkasse mit sechs bis acht Mitarbeitern für die neue Filiale – die nach Einschätzung des Vorstandes gut ausgelastet sein werden. „Durch die zentrale Lage an der Bundesstraße werden viele Kunden die Filiale besuchen.“  Doch das eben nur, wenn Norma endlich bauen kann.

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