Eröffnung der Mensa-Erweiterung Uni Bayreuth: Der Koch als Blickfang

Von Norbert Heimbeck
Küchenchef Jan bereitet am Donnerstag in der neuen Mensa der Universität Bayreuth eine vegane Paellapfanne im Cook & Serve verfahren zu. Foto: Torsten Silz Foto: red

Wenn Jan Brademann den Wok schwenkt, schauen ihm hundert oder mehr Gäste auf die Finger: Der Koch steht in der Mensa der Uni Bayreuth am Herd. Er kocht „live“, während die Essensgäste mit ihren Tabletts an ihm vorbeiziehen. Das ist nur eine der Neuerungen in der erweiterten Mensa. Am Mittwoch wird der Neubau feierlich eröffnet.

 
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Seit fünf Tagen schon herrscht Hochbetrieb in dem von vielen sehnlich erwarteten neuen Bereich der Mensa. Vegetarische Gerichte, vegane Speisen und kalorienbewusste Zubereitungen - Mensachef Dieter Wolf zählt die wichtigsten Neuerungen auf: „Wenn wir diese Gerichte attraktiv präsentieren, isst die auch ein Fleischfan.“ Der Wunsch nach fleischlosen Gerichten sei schon lange immer wieder an das Mensa-Team herangetragen worden. Weil im bestehenden Gebäude auch die Warteschlangen zur Mittagszeit immer länger wurden, haben Universität und Studentenwerk nun Nägel mit Köpfen gemacht und den Erweiterungsbau errichten lassen.

Am ersten Tag des neuen Angebots genossen bereits rund 1200 Gäste die neue Leichtigkeit des Campus-Essens. Der Andrang war auch an den folgenden Tagen gewaltig. Insgesamt stehen 280 Sitzplätze zur Verfügung, an denen während der Essenszeiten auf dem Campus zusätzlich rund 1100 Personen versorgt werden können, berichtet Reinhard Schatke, der für das Baugeschehen der Uni verantwortlich ist. Der neue Speiseraum ist raumhoch verglast, deshalb haben Gäste freien Blick ins Grüne. Nach Westen vorgelagert – zum See und Audimax hin – ist eine Terrasse, auf der 60 Sitzplätze „gemütliche Hüttenatmosphäre verbreiten“ sollen. Die Möbel sind bereits bestellt.

Nicht nur das Haus, auch das kulinarische Konzept ist neu. Bislang zählten laut Dieter Wolf Cordon Bleu, Lasagne, Gyros und Kässpätzle zu den Lieblingsgerichten der Studierenden und Uni-Mitarbeiter in der Mensa. Im Neubau kommen jetzt auch auch Vegetarier und Veganer zu ihrem Recht: Kartoffelpfanne mit Wirsing, Waldpilzen, Walnüssen und Gorgonzola-Soße, Monkey-Burger mit Banane, Tofu und Erdnuss, Tomaten-Löwenzahn-Salat mit Dattel-Nuss-Dressing, gefüllte Capsicum mit Dattel-Hack auf Melonen-Tomatensugo und Olivenbrot, veganer Waldorfsalat, Bulgursalat mit Rauke und Tomaten – angesichts der Speisekarte der ersten Woche vermisst man das Fleisch auf dem Teller nicht unbedingt. Wobei natürlich weiterhin Gerichte mit Fleisch angeboten werden.

Frontcooking heißt eine weitere Neuerung: Dabei werden die Speisen vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Die Küche ist so konzipiert, dass der Wok ganz einfach durch eine Steakpfanne ersetzt werden kann. Für Abwechslung auf dem Speiseplan ist also gesorgt. Zusätzlich wurde eine Salatbar installiert, es gibt eine eigene Theke mit verschiedenen Pastagerichten und ein Kühlregal für Nachspeisen und Getränke.

„Wir verwenden regionale Zutaten wann immer es geht,“ versichert der Mensachef. Getreu dem Anspruch, nicht nur lecker, sondern gesund zu kochen, werden Zusatzstoffe nur dann verwendet, wo es unbedingt nötig ist. Betreiber der Mensa ist das Studentenwerk. Dessen Dachverband hat mit „Mensa-Vital“ ein zusätzliches Speisenangebot geschaffen, das sich an besonders kalorienbewusste Esser richtet. Die Portionen sind ernährungsphysiologisch exakt berechnet: Sie enthält maximal 750 Kcal.

Dieter Wolf sagt: „Wir wollen mit dem neuen Angebot noch besser auf die Bedürfnisse der Essensgäste eingehen. Wer zum Beispiel eine schwierige Prüfung hinter sich hat oder vom Lernen gestresst ist, der soll bei uns nicht nur gut speisen können, sondern sich auch wohl fühlen.“

Laut Reinhard Schatke kostet der Neubau insgesamt 4,95 Millionen Euro. In dieser Summe ist auch der Umbau der alten Spülküche enthalten. Bereits im vergangenen Oktober wurden zwei neue Spülanlagen für rund eine Million Euro in Betrieb genommen (wir berichteten).

 

Info: Das Speisenangebot der Mensa steht auch Nicht-Studierenden offen. Voraussetzung ist der Kauf einer Kundenkarte, mit der bargeldloses Zahlen möglich ist.

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