Neben dem Fischotter machen aber auch andere Tiere und die Bürokratie den Teichwirten das Leben schwer. Während im östlichen Oberfranken besagtes Landraubtier Jagd auf die Fische macht, droht weiter westlich Gefahr aus der Luft. „Die Zahl der Kormorane nimmt zu“, sagte Manfred Popp, Teichwirt aus Bindlach und stellvertretender Vorsitzender der oberfränkischen Teichgenossenschaft im Gespräch mit unserer Zeitung. „Solche Probleme hatten wir früher nicht.“ Erschwerend käme die Bürokratie hinzu, etwa wenn Auflagen für die Bewirtschaftung erhöht würden oder das Anlegen neuer Teiche mit hohen Gebühren verbunden seien. Viele Teichwirte würden daher mit ihren Betrieben aufgeben. Und das, wo die Betriebe doch „einen wichtigen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft“ leisteten, wie es auch Markus Söder eingangs in Anglerhosen betont hatte. „Das Potenzial für die Teichwirte wäre in jedem Fall da“, ergänzte Popp.
Dass die Situation nicht nur in den Teichen dramatische Züge angenommen hat, schilderte Werner Köhler, Präsident des oberfränkischen Fischereiverbandes, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Selbst in den Flüssen und Speicherseen gibt es kaum mehr große Fische“, sagte er. Der Kormoran habe große Schäden hinterlassen. „Und der Fischotter macht den Rest.“
Am anderen Ende der Verwertungskette – im Speiselokal – müssen sich die Verbraucher in der diesjährigen Karpfensaison auf höhere Preise einstellen. „In diesem Herbst ist mit einem starken Preisanstieg zu rechnen“, befürchtet das bayerische Landwirtschaftsministerium in seiner Bilanz zum Karpfenjahr. Es rechnet für diese Saison mit einer „deutlich unterdurchschnittlichen“ Ernte an Speisekarpfen. Liegt diese in normalen Jahren zwischen 4000 und 5000 Tonnen, dürften es in diesem Jahr 1000 bis 2000 Tonnen weniger sein.