„Bei Mensch inklusive stehen die Wünsche und Fähigkeiten eines Bewerbers im Mittelpunkt. Dementsprechend soll das Patentreffen einen kleinen Teil der Netzwerkpartner zusammenbringen und zum unkomplizierten Austausch anregen. Gleichzeitig ist es ein Dankeschön für den Einsatz für Mensch inklusive für die aktiven Patenbetriebe und ihre bzw. unsere Mitarbeiter in der Region mit den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt.“
Inzwischen gebe es auch einen „Zertifikationslehrgang für Assistentinnen in der Kindertagesstätte“. Hier erfahren vier Teilnehmerinnen, welche in Kooperationsbetrieben in den Haßbergen eingesetzt seien, eine im Regelsystem anerkannte Weiterbildung. Solche Lehrgänge machten die Bildung durchlässiger und die Lebenshilfe Schweinfurt sei mit „Mensch inklusive“ der erste Träger in Unterfranken, der eine solche Qualifizierung anbiete.
„Aber auch die Betriebe betreten damit Neuland und lassen sich auf ein Experiment und Wagnis ein. Der Dank gilt allen Förderer und Unterstützern, die mit ihrer Hilfe dafür sorgen, dass sozialversicherungspflichtige Verhältnisse entstehen können. So gab es 2021 eine Übernahme eines Teilnehmers in das Pflegeheim Klinger in Maroldsweisach mit Hilfe von `Budget für Arbeit` vom Bezirk Unterfranken.“
Stellvertretender Landrat Oskar Ebert sprach von einer multikulturellen, aber auch einer heterogenen Gesellschaft. „Eine Gesellschaft ist aber nur gut, wenn es gelingt, alle einzubinden. Mit Geld kann man nicht alles machen, sondern es sind Menschen gefordert, die Arbeit vermitteln und dafür sorgen, dass jeder sein Leben gestalten kann.“ Das geschehe mit „Mensch inklusive“. Edwin Oppelt, Behindertenbeauftragter im Landkreis Haßberge, sprach von einem offenen Ohr im Landratsamt. „Ich sehe meine Aufgabe darin, Leute irgendwo unterzubringen. Wenn wir alle zusammenhelfen und solche Firmen finden, dann haben wir gewonnen.“
Eva Hartmann, Leiterin von „Mensch inklusive“, übergab dann an zwei Einrichtungen ein Qualitätssiegel. Jeder solle damit sehen, was für Engagement in solchen Einrichtungen gezeigt werde. Inklusion sei auch schon im Kindergartenbereich wichtig und es komme darauf an, dass sie gelebt wird. Ein solches Qualitätssiegel bekamen das „integrative Kinderhaus Wunderland“ in Ebern und das „Zeilberger Inklusionsprojekt“ der Diakonie Bamberg-Forchheim in Maroldsweisach.
Die Inklusionsbegleiter Matthias Pfuhlmann, Jürgen Götz und Benedikt Burger stellten dann die Einrichtungen und Betriebe aus dem Landkreis Haßberge vor, welche Mitarbeiter im Sinne von „Mensch inklusive“ beschäftigen. Unter den Kooperationsbetrieben waren zahlreiche Kindergärten, Supermärkte, landwirtschaftliche Betriebe, Schreinereien, Autohäuser, Bauhöfe von Gemeinden, Metallbetriebe oder mit dem TSV Westheim auch ein Sportverein. Er ist der erste Verein beim Netzwerk „Mensch inklusive“ und hat dazu enorme Umstrukturierungen veranlasst, um der Teilnehmerin die Beschäftigung vor Ort zu ermöglichen.
Marcus Nerlich ist ein weiteres positives Beispiel. Er ist in einem Kindergarten in Ebern vor allem im hauswirtschaftlichen Bereich tätig. „Ich bin dort in der Küche für vieles zuständig und mir macht die Arbeit viel Spaß“, sprudelt es aus ihm heraus. Er bereite früh schon das Müsli vor, decke dann den Mittagstisch und bereite das Essen für den Krippenwagen vor. „Dabei messe ich sogar die Temperatur des Essens.“ Und danach spüle er das Geschirr und bereite schon wieder für den nächsten Tag alle vor. Seine Betreuerin ergänzt seine positive Arbeit für die Einrichtung: „Er hat bei seiner Arbeit auch regen Kontakt zu den Kindern, ist gut integriert und schaut auch, dass alles mit dem Essen gut klappt.“