Emtmannsberg 60.000 unverhoffte Euro

Preisübergabe in München (von links): Heimatminister Albert Füracker, die Emtmannsberger Bürgermeister Karin Benker, Norbert Jäger und Gerhard Herrmannsdörfer, Bezirkstagspräsident Henry Schramm als Jury-Mitglied und Regierungs-Vizepräsident Thomas Engel, der die Laudatio hielt. Foto: red

60.000 Euro, das ist eine ganze Menge Geld für Emtmannsberg. Diese Summe fließt jetzt vom Finanz- und Heimatministerium, weil die Gemeinde einer von zwei Oberfranken-Siegern beim Wettbewerb „Gütesiegel Heimatdorf 2021“ ist. Wofür das Geld verwendet werden soll, ist auch schon klar.

 
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Emtmannsberg - „Wir haben uns halt mal beworben.“ So hatte Bürgermeister Gerhard Herrmannsdörfer vor einiger Zeit im Gemeinderat die Teilnahme an dem Wettbewerb verkündet, an dem Gemeinden mit bis zu 3000 Einwohnern teilnehmen dürfen. „Weil ich eigentlich bei allen Ausschreibungskriterien einen Haken dahinter setzen konnte“, sagte er jetzt im Gespräch mit dem Kurier. Zuvor hatten er und seine Stellvertreter Norbert Jäger und Karin Benker in München die Auszeichnung aus der Hand von Minister Albert Füracker bekommen.

Bayernweit 14 Gewinnergemeinden

Mit dem Gütesiegel würden zukunftsweisende Projekte in kleineren Gemeinden ausgezeichnet, die dazu beitragen, dass der in der Verfassung verankerte Grundsatz von den gleichwertigen Lebensverhältnissen im Freistaat auch umgesetzt werde, so Füracker. Dabei gehe es vor allem auch um das besondere Engagement der Bürger in den bayernweit 14 Gewinnergemeinden, zu denen wie kurz berichtet auch Nagel im Landkreis Wunsiedel gehört. Insgesamt werden 790.000 Euro ausgeschüttet.

Bürgerschaftliches Engagement

Emtmannsberg sei explizit für sein überdurchschnittliches bürgerschaftliches Engagement in allen Ortsteilen und besonders für den im Rahmen der Sanierung von Schloss Emtmannsberg entstandenen Dorfladen mit seinen regionalen Produkten gewürdigt wurde, berichtete Herrmannsdörfer. Die Angebote in der Senioren- und Jugendarbeit sowie die Aktivitäten der Bürgerstiftung seien ebenso sehr positiv bewertet worden wie die Dorferneuerungen in den Ortsteilen.

Sechs Kriterien

Die Jury, die aus je einem Vertreter von Heimatministerium, Regierung und Bezirk bestand, hatte die Teilnehmer nach den Kriterien Gemeindeentwicklung und Daseinsvorsorge, Lebensqualität, Heimatverbundenheit und soziales Miteinander, Digitales und Wirtschaft, Klimaschutz und Landschaft sowie Prämienverwendung zu bewerten. Und tat das ausführlich, erzählt Herrmannsdörfer. Vier Stunden verbrachte sie im Juli in der Gemeinde, nahm alles genau unter die Lupe.

Projekt kam gut an

Zu 25 Prozent sei in dem insgesamt vierstufigen Bewerbungsverfahren eingeflossen, wofür die Gemeinde das Geld verwenden will. Und hier sei das Projekt, das Areal um das Gemeindezentrum zum aktiven Wohlfühlraum im grünen Herzen von Emtmannsberg zu machen, offenbar gut angekommen. Unweit vom sanierten Schloss soll ein Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen entstehen. Der Spielplatz der Kindertagesstätte werde erweitert. Mehrgenerationenspielgeräte sollen das bisherige Angebot am öffentlichen Spielplatz ergänzen. Und es soll ein kleiner Festplatz für die vielen kulinarischen Vereinsfeste entstehen.

Umsetzung ab 2022

Mit rund einer halben Million Euro Kosten für die drei in den kommenden Jahren geplanten Bauabschnitte rechnet der Bürgermeister und gibt zu: „Ohne die 60.000 Euro wäre das bei der aktuellen Entwicklung nur noch schwer umzusetzen. Wir sind ja Stabilisierungsgemeinde. So aber können wir das Geld für unseren Eigenanteil verwenden.“ Der erste, rund 140.000 Euro teure Bauabschnitt soll im kommenden Jahr starten. Man sei noch dabei, die Förderung sicherzustellen.

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