Emmi Zeulner will Guttenberg zurück

Von Peter Rauscher
Bleibt im Gespräch: Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Foto: Stephan Jansen/dpa Foto: red

Alle paar Monate geistert er durch die Medien: Die Spekulationen um ein mögliches Comeback des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenbergs werden immer wieder angefacht. Auch das neue Dementi von ihm selbst ist nicht geeignet, alle Gerüchte ein für allemal zu beenden. Zumal seine Nachfolgerin ihn gerne zurück hätte.

 
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Eigentlich ist der Fall klar. Der "Süddeutschen Zeitung" schickte "KT", der mit Familie in den USA lebt und dort eine Investment- und  Beratungsfirma leitet,  auf Anfrage folgende Mail: : „Die Expansion meines Unternehmens füllt mich gänzlich aus.“ Und: „Unabhängig davon würden die berechtigten Gründe für meinen Rücktritt sowie mein lausiger Umgang damit eine Rückkehr nicht rechtfertigen.“

Seehofers Gedankenspiele?

Den Satz: "Ich werde nie  in die deutsche Politik zurückkehren", hat Guttenberg damit aber nicht gesagt. Auch im April 2015 hatte Guttenberg auf die Kurier-Frage eine Rückkehr "aus heutiger Sicht" ausgeschlossen.  So können Spekulationen munter weiter gedeihen. Laut "Süddeutscher Zeitung" spielt CSU-Chef Horst Seehofer mit dem Gedanken, Guttenberg als Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2017 und als Parteichef zu holen und so vielleicht Markus Söder als Ministerpräsidentennachfolger zu verhindern. Seehofer stellte am Montag klar, er habe mit niemandem über diese Fragen gesprochen, auch nicht mit Guttenberg. Zur Entscheidung stünden diese Dinge derzeit nicht an. Ein knallhartes Dementi ist auch dieses Statement nicht.

Basis muss entscheiden

Guttenbergs Nachfolgerin als Abgeordnete im Bundestagswahlkreis Kulmbach, Emmi Zeulner, würde eine Rückkehr des 2011 wegen der Plagiatsaffäre zurückgetretenen Ex-Ministers ausdrücklich begrüßen. „Als ausgesprochener Transatlantiker würde er die Mannschaft verstärken“, sagte sie dem Kurier. Wenn Guttenberg an eine einflussreiche Stelle in der CSU rücken sollte, plädiert sie für eine basisdemokratische Entscheidung. Um ihren Wahlkreis fürchtet die Abgeordnete für diesen Fall nicht. Bei der Diskussion gehe es ja um eine Aufstellung als Listenkandidat.

Koschyk: Bayreuth erinnert sich gut

Der Bayreuther CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk lehnt eine Rückkehr dagegen kategorisch ab. "KT tut gut daran, nicht wieder in die Politik einzusteigen! Gerade in der Universitätsstadt Bayreuth ist die Erinnerung an die Gründe seines Ausscheidens aus der Politik noch sehr lebendig", teilte Koschyk dem Kurier mit.

Gudrun Brendel-Fischer, Bayreuther CSU-Landtagsabgeordnete, antwortete auf die Frage ob sie sich eine Rückkehr Guttenbergs wünsche: „Politik ist kein Wünsch-dir-was. Es ist zu akzeptieren, dass sich Karl-Theodor für einen anderen, sicher auch spannenden Weg entschieden hat.“

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