Verfehlungen während des Turniers
Das obskure Vorgehen hat dafür gesorgt, dass die UEFA stärker unter die Lupe genommen wurde. Nun wurde hinterfragt, warum sich die Autokraten-Regime in Aserbaidschan und Russland mit EM-Partien schmücken dürfen. Auch die Nähe des Verbandes zur rechtsnationalen ungarischen Regierung um Viktor Orban und Sponsorenverträge mit zwielichtigen Geldgebern gerieten in den Blickpunkt.
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Die Kritik im Vorfeld der EM war allerdings nur ein laues Lüftchen im Vergleich zu dem, was seit dem Turnierstart über die UEFA hereingebrochen ist. Die Vorgehensweise im Fall des kollabierten Dänen Christian Eriksen, das Drängen auf einer erhöhte Zuschauerkapazität bei den Finalspielen in London trotz der Bedrohung in Großbritannien durch die Delta-Variante sowie das Verbot für die Regenbogen-Beleuchtung der Münchner EM-Arena hat massive Proteste ausgelöst.
Ceferin hält sich bedeckt
Doch die harsche Kritik aus den Reihen der Politik, von verschiedenen Menschenrechtsgruppen, der Weltgesundheitsorganisation WHO und anderen Teilen der Gesellschaft ficht die UEFA offenbar nicht an. Von Präsident Aleksander Ceferin ist seit dem Beginn der Endrunde kein Ton zu hören, das deutsche Exekutivkomitee-Mitglied Rainer Koch macht wie schon zuvor national auch international keine gute Figur.
Die Wahrnehmung in weiten Teilen der Öffentlichkeit ist mittlerweile die, dass es der UEFA wie dem Weltverband FIFA in erster Linie um den Kommerz geht. Angesichts von erwarteten EM-Einnahmen in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro ist das auch nicht verwunderlich. Wenn es nach der UEFA geht, soll die Show einfach weitergehen - wenn möglich ohne störende Nebengeräusche.
Doch das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.