Eltern beklagen sich Bus von Fichtelberg zur Schule nach Weidenberg: Voll ja, aber nicht überfüllt

Von Moritz Kircher
Angekommen nach 40 Minuten Fahrt: An der Schule in Weidenberg steigen die Kinder aus Fichtelberg und Warmensteinach aus dem Bus aus. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Morgens um 7 Uhr herrscht am Fichtelberger Busbahnhof geradezu gespenstische Stille. Wer in den Bus nach Weidenberg einsteigt, sitzt erstmal ganz alleine. Doch nur zwei Haltestellen später ist jeder Sitzplatz im Linienbus besetzt. Auf dem Weg steigen immer mehr Schulkinder zu. Der Bus ist nicht überfüllt, aber viele müssen auf der 40-minütigen Fahrt stehen. Eltern beklagen sich darüber. Aber eine Verbesserung der Situation ist schwierig.

 
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Alle Fahrgäste steigen vorne beim Fahrer ein, der sie immer wieder auffordern muss, nach hinten durchzugehen. Auch mal etwas energischer. Denn während die Schüler mit ihren Taschen vorne dicht gedrängt stehen, bleiben zwischen den hinteren Sitzreihen viele Stehplätze frei. Nur langsam schieben sie sich auch nach hinten durch.

Die Polizei hat in diesem Jahr schon zweimal die Fahrgäste gezählt

Sind erstmal alle eingestiegen und der Bus setzt sich in Bewegung, kehrt schnell wieder Ruhe ein. Die meisten Schüler starren während der Fahrt still auf ihr Smartphone, spielen damit oder schreiben Nachrichten. Andere finden sich in Grüppchen zusammen, unterhalten sich oder albern auch mal ein wenig herum.

Immer mal wieder gab es in der Vergangenheit Beschwerden von Eltern über einen vermeintlich überfüllten Bus. Beim Busunternehmen Heserbus in Warmensteinach und wohl auch bei der Polizei, die in diesem Schuljahr bereits zwei Zählungen durchgeführt hat. „Da gab es nie irgendwelche Beanstandungen“, sagt Heser.

Beim Schulverbund sind keine Beschwerden bekannt

Die Polizeiinspektion Bayreuth Land bestätigt das. Die letzte Kontrolle hat am 13. November stattgefunden. Auf die 38 Sitz- und 30 Stehplätze des Busses kamen 55 Kinder.

Beim Weidenberger Bürgermeister Hans Wittauer, gleichzeitig Schulverbandsvorsitzender, hat sich bis dato noch niemand beklagt. „Wir würden das dann mit dem Busunternehmer und der Polizei abstimmen und überprüfen.“ Und geprüft hat die Polizei ohnehin schon.

Rein rechtlich also alles im grünen Bereich. Das Landratsamt teilt dazu mit: „Die Kapazitäten sind genehmigt und werden regelmäßig überprüft.“ Werde dabei festgestellt, dass der Platz nicht ausreicht, werde über den Einsatz eines weiteren Busses entschieden.

Ein größerer Bus kommt vielleicht gar nicht um die engen Kurven

Doch der Linienbus um 7.05 Uhr ist ohnehin nicht der einzige, der zwischen Fichtelberg und der Schule in Weidenberg verkehrt. Über Mehlmeisel, Fichtelberg und Fleckl fährt ein Schulbus Richtung Weidenberg. „Ab Oberwarmensteinach fahren beide Busse parallel“, sagt Busunternehmer Heser.

Dass der Linienbus morgens stark frequentiert ist, wenn die Schulkinder fahren, ist Peter Heser gleichwohl bewusst. Auf der Strecke gibt es einige spitze Kurven. Schon jetzt wird es eng, wenn der Bus beispielsweise in Weidenberg Richtung Schule in die Birkenstraße einbiegt. Der Fahrer muss die entgegenkommenden Autos erstmal durchlassen, bevor er sein Fahrzeug vorsichtig um die Ecke bugsiert kann. Einen größeren Bus einzusetzen, ist deshalb vielleicht gar nicht möglich.

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