Eisstadion Pegnitz Kamera in der Dusche installiert?

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Die Polizei ermittelt seit zwei Wochen Eisstadion Pegnitz. Foto: Archiv/Marcel Staudt Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Entlassung, Ermittlung und Ärger im Pegnitzer Eisstadion: Dort soll heimlich eine Kamera installiert worden sein, die Frauen beim Duschen oder Umziehen aufnehmen sollte. Der Verdächtige dementiert

 
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Roland Schmitt, Leiter der Polizei-Inspektion (PI) Pegnitz, bestätigt gegenüber dieser Zeitung ein „Ermittlungsverfahren wegen Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter“. Seit etwa zwei Wochen versuchen die Beamten, die Sachlage zu klären. Es sei ein „hochsensibles“ Thema.

Im Fokus steht ein 64-jähriger Mann, der bei der Betreiber-Firma des Cabriosols, GMF, angestellt war. Dieses Dienstleistungs-Unternehmen der Stadt Pegnitz ist auch für das Eisstadion verantwortlich. Nach Informationen dieser Zeitung wurde der Mann vor etwa drei Wochen entlassen, die Firma stellte Anzeige. Dort will man offiziell nichts bestätigen, weil es sich um ein „laufendes Ermittlungsverfahren“ handelt.

Ob es eine oder mehrere Kameras waren, die heimlich installiert worden sein sollen, steht nicht fest. Beteiligte sprechen von einer in der Dusche, wieder andere von einer im Schiedsrichterraum.

Dort ziehen sich die Mädchen und Frauen um. PI-Leiter Schmitt bestätigte, dass es sich bei angeblich heimlich aufgenommenen Frauen nicht um Kinder handele. Nach Recherchen dieser Zeitung wird wegen mindestens einer erwachsenen Frau ermittelt.

Bürgermeister Uwe Raab kennt die Vorwürfe. „Nach unserer erstmaligen Kenntnis der Sachlage wurde durch uns, dem Dienstleistungsunternehmen der Stadt Pegnitz, eine sofortige fristlose Kündigung ausgesprochen“, heißt es in seiner Stellungnahme. Er bestätigt, dass „vermutlich heimlich Filmaufnahmen“ gemacht worden. Weiter dürfe er sich zu Personal-Angelegenheiten nicht äußern.

Der 64-jährige Mann, gegen den ermittelt wird, sagte gegenüber dieser Zeitung: „Das stimmt nicht. Ich habe nichts installiert.“ Er sagte, es habe Schwierigkeiten mit dem Chef gegeben.

Zu den Vorwürfen gegen ihn sagte er: „Ich werde Anzeige erstatten.“ Er widersprach auch heftig dem Gerücht, er sei verhaftet worden.

Dass es keine Verhaftung gegeben habe, bestätigt auch die Polizei. Seit Februar ist der 64-Jährige nicht mehr im Dienst. Er war nach eigenen Angaben unter anderem für die Wartung von Maschinen zuständig. Zehn Jahre lang habe er seinen Job gemacht.

Von den Vorwürfen gegen ihn habe er zum ersten Mal im Gespräch mit dem Reporter etwas gehört. Allerdings habe es schon „öfters und gewaltig“ Streit gegeben, weil er wegen nicht erfüllbarer Forderungen in Zusammenhang mit seiner Arbeit mit den Verantwortlichen des Vereins uneinig war.

PI-Leiter Schmitt und andere am Verfahren Beteiligte wiesen darauf hin, dass es lediglich „Verdachtsgründe“ gebe. Noch steht nicht fest, ob überhaupt eine Straftat vorliegt. „Es gilt die Unschuldsvermutung“, sagte Schmitt.

Vom Eishockey-Verein EVP äußerte sich niemand zu den Vorwürfen.

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