Berlins Wirtschaftssenatorin Giffey bezeichnete die Übernahme der KaDeWe-Immobilie durch die thailändische Central-Gruppe als "gute Nachrichten für das KaDeWe und für Berlin". "Mein Team in der Senatswirtschaftsverwaltung und ich haben in den letzten Wochen und Monaten intensive Gespräche mit allen Beteiligten zur Zukunft des KaDeWe geführt. Dabei hat die thailändische Central-Group ihr langfristiges Interesse am KaDeWe sehr deutlich gemacht", schrieb Giffey bei Facebook. Die Übernahme sei "ein klares Zeichen für eine gesicherte Zukunft unserer Berliner Warenhausikone".
KaDeWe steht seit 1907 in Berlin
Das "Kaufhaus des Westens" ist deutlich älter als der Kalte Krieg, nach dem sein Name klingt. Es wurde am 27. März 1907 eröffnet - in einer damals großbürgerlichen Wohngegend abseits der Einkaufsmeile am Potsdamer Platz. 1927 verkaufte Gründer Adolf Jandorf an die jüdische Kaufmannsfamilie Hermann Tietz. In der Nazi-Zeit wurden die Eigentümer aus der Geschäftsleitung verdrängt, aus dem Namen der Kaufmannsfamilie entstand "Hertie".
1943 stürzte ein amerikanisches Flugzeug ins KaDeWe, das Gebäude lag in Trümmern. 1950 kam der Neuanfang, in der Adenauer-Ära wurde das Warenhaus zum Sinnbild für Konsum und Kaufkraft. Zur Geburtstagsfeier zum 100. stürmten die Berliner im März 2007 das Haus und holten sich Stücke von einer 6,50 Meter hohen Riesentorte ab.
Luxus auf umgerechnet acht Fußballfeldern
Das KaDeWe verfügt über 60.000 Quadratmeter Einkaufsfläche mitten in der Hauptstadt - das entspricht etwa acht Fußballfeldern mit hochwertigen Kleidern, Schuhen, Handtaschen und Feinkost. Neben Freunden von Luxuswaren machen sich täglich auch Tausende Touristen auf den Weg in das renommierte Gebäude. Zuletzt wurde das Kaufhaus von 2016 an jahrelang für zig Millionen Euro umgebaut. Im Sommer verlassen die Galeries Lafayette Berlin - damit hat das KaDeWe künftig einen Luxus-Konkurrenten weniger in der Hauptstadt.