Kulmbach Im Fritz: Innenstadt hat wieder Einkaufsmarkt

Gabriele Fölsche
Oberbürgermeister Ingo Lehmann (links) ist hocherfreut, dass Michael Seidl mit seinem Markt wieder mehr Leben ins Fritz bringt. Foto:  

Die Kulmbacher Innenstadt hat wieder einen großen Einkaufsmarkt. Am Dienstag eröffnet Michael Seil im Fritz einen Edeka-Markt.

 
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Kulmbach - Der langersehnte Lebensmittelmarkt in der Innenstadt ist Wirklichkeit geworden. Im Erdgeschoss des Fritz-Einkaufszentrums, wo im August 2019 zum Bedauern vieler Kunden das Kaufland schloss, ist nun ein attraktiver Verbrauchermarkt entstanden. Der Betreiber ist kein Unbekannter: Michael Seidl. Der 43-Jährige führt bereits seit 2013 erfolgreich den Edeka-Markt am Goldenen Feld.

Im Beisein von Oberbürgermeister Ingo Lehmann, Vertretern der Edeka-Unternehmensgruppe und der Centermanagerin Anja Curioso Naiaretti sowie Maarten Koorn vom Management des Unternehmens Futura, erklärte Michael Seidl sein Konzept: „Ich habe die Idee umgesetzt, kleine Fachgeschäfte in Anlehnung an das Fritz-Einkaufszentrum in unseren Markt zu integrieren.“ So gibt es zum Beispiel einen Lindt-Shop, aber auch eine Theke mit Lauensteiner Pralinen, deren Glashaube sich auf Knopfdruck hebt; aber auch einen Hofladen mit mehr als 350 Produkten, die direkt vom Erzeuger bezogen werden.

Pure Verführung ist der große Fruchtgummi-Shop. Eine Besonderheit ist eine 80 Quadratmeter große Abteilung, in der Wohn- und Dekoideen von „Depot“ bezogen werden können, Michael Seidl weiß, dass viele Kulmbacher den Auszug von „Depot“ aus dem Fritz bedauerten. Er hofft nun, diesen Menschen mit dem zusätzlichen Angebot eine Freude zu bereiten.

Ein großes Angebot bietet die Fleisch- und Wursttheke: „In unserer Metzgerei bieten wir Schweinefleisch aus der Region, Bio-Rindfleisch sowie Geflügel der Haltungsstufe 3 mit Blick auf das Tierwohl, und das zu moderaten Preisen“, sagt der Kaufmann.

Insgesamt 27 000 Produkte auf einer Verkaufsfläche von 2700 Quadratmetern sind in dem Vollsortiment im Markt im Angebot. „Darunter sind 4500 neu und nicht in anderen Märkten erhältlich. 1300 sind zudem aus der Region“, informierte Seidl bei einem Rundgang. Ergänzt wird der Laden durch eine Marktküche mit warmen Speisen. Und auch eine Lottoannahmestelle wurde integriert. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, über eine App auf dem Handy die Preise des Einkaufs bereits am Regal einzuscannen und eigenständig an einer Kasse zu bezahlen. „Mir war es wichtig, ein Einkaufsflair zu schaffen, dass das Regionale widerspiegelt.“

Dass ins Fritz wieder ein Lebensmittelmarkt eingezogen ist, bezeichnete Lehmann als eine „wunderbare Geschichte“. Er freute sich, dass nun wieder Menschen, die nicht so mobil sind und in der Innenstadt wohnen, einen kurzen Weg zur Einkaufsmöglichkeit haben. „Ich bin dankbar, dass hier investiert wurde“, sagte Lehmann

Maarten Koorn vom Management der Futura Vermögensverwaltungsgesellschaft, die das Fritz-Einkaufszentrum 2014 erworben hat, erläuterte, dass in den Umbau der Einzelhandelsfläche und die ebenerdige Parkfläche 5,1 Millionen Euro investiert wurden. „Wir wissen ja, dass die Kulmbacher nicht gerne laufen, deshalb wurden vor dem neuen Markt 100 Parkplätze geschaffen“, sagte er.

Die Pläne für das nächste Jahr sehen Koorn zufolge vor, im Obergeschoss moderne Kundentoiletten einzubauen. Der Um-, und Ausbau von weiteren Flächen für den Uni Campus Kulmbach, aber auch für den Bestandsmieter „Axolabs“ seien schon im Vorbereitung, erklärte Koorn. „Durch die Kombination von Einkaufen, Arbeiten und Studieren entstehe ein multifunktionales Gebäude, was wiederum nicht nur eine Bereicherung für die bereits ansässigen Mieter ist, sondern auch für das Stadtzentrum Kulmbach“, sagte Koorn.

Fritz-Centermanagerin Anja Curioso Najaretti übergab ein Geschenk und betonte, dass nach der Pandemie wieder eine Kinderbetreuung inklusive Aktionsläche für Kinder bis acht Jahren eingerichtet wird. „So können die Eltern beruhigt ihre Einkäufe erledigen.“

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