Eine Million Liter Wasser ausgetreten Wasserschaden: Neben Opernhaus auch Operncafé und Synagoge betroffen

Von Tobias Köpplinger

Das Wasser, das in der Nacht zum Sonntag den Keller des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth überschwemmt hat, hat nicht nur dort für Schäden gesorgt. Auch Keller und Gartensaal des Operncafés waren geflutet. Ebenso hat die Mikwe der Synagoge Schaden genommen. Aus einer geplatzten Löschwasserleitung sollen etwa eine Million Liter Wasser ausgetreten sein. 

 
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Eine Prognose über den Schaden kann Birgit Müller noch nicht abgeben. Mehrere Tausend Euro vielleicht, schätzt die Betreiberin des Bayreuther Operncafés. Das Wasser, das in der Nacht zum Sonntag einen Technikraum des Bayreuther Opernhauses unter Wasser gesetzt hat, ist auch in das Operncafé eingedrungen. Der Keller stand unter Wasser, Gefriertruhen, Regale und Ware waren geflutet. Auch im hinteren Gartensaal stand das Wasser.

Glück im Unglück: Das Wasser floss dort über den Garten wieder ab. "Das ist alles von drüben rübergelaufen, die Systeme sind ja offen", sagt Müller. Am Sonntag hatte das Café geschlossen, weil weder Heizung noch Strom funktionierten. Am Montag ist wieder geöffnet. Eine Notheizung läuft. "Jeder Tag an dem geschlossen ist, kostet Geld", sagt Müller.

Am Sonntagmorgen um kurz vor sechs hatten die Müllers eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Da bekamen sie Bescheid. Nur hat die Nachricht niemand gehört. Erst als Birgit Müller zum Backen ins Café wollte, sah sie Feuerwehr und THW.

Die Einsatzkräfte waren in der Sonntagnacht ab kurz nach ein Uhr vor Ort. Der Bayreuther Wasserversorger hatte den Haupthahn gesperrt, Routine in solchen Fällen. Der Keller war da schon geflutet: Etwa eine Million Liter Wasser sollen in den Technikraum unter der Bühne gelaufen sein. Wasser, das umgerechnet 7000 Badewannen hätte füllen können.

Vor Ort sprachen die Einsatzkräfte von einem „erheblichen Wasseraustritt“. Einer der Helfer sagt, er hätte einen Taucheranzug gebraucht, hätte er in den Keller gehen wollen. Ein BEW-Sprecher sagt: „Ab der Wasseruhr endet unsere Verantwortung."

Das Rohr ist im Keller geplatzt. Ein Löschwasserrohr. Das sollte während der Bauarbeiten in Betrieb gehalten werden, für den Fall eines Brandes, sagt Christof Präg, Leiter der Abteilung Hochbau im Staatlichen Baumamt Bayreuth. Das Amt ist sozusagen der Bauherr im Opernhaus. Praeg sagt, die gesamte Technik habe unter Wasser gestanden. Schaltschränke, Batterieanlagen, alles. "Wir versuchen die Dinge zu retten, die zu retten sind."

Alle beteiligten Firmen seien jetzt mit der Bestandsaufnahme der Schäden beschäftigt. Das funktioniere gut, sagt Präg. "Bautechnisch ist das natürlich eine Katastrophe", sagt er. Noch sei der gesamte Schaden noch gar nicht abzuschätzen. Aber Christoph Präg sagt auch: "Wir sind heilfroh, dass die historische Substand weitgehend unbeschädigt blieb."

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