Eine ewige Baustelle Hollfelder Jugendliche finden nur wenig Unterstützer für ihren Skatepark

Von Thorsten Gütling

Beinahe drei Jahre dauert der Kampf der fünf Hollfelder Jugendlichen um einen Platz zum Skateboardfahren nun schon an. Das magere Zwischenergebnis: eine alte Halfpipe und eine große, leere, betonierte Fläche.

 
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Einiges haben die fünf Jungs schon selbst gebaut: Eine Box aus Spanholz zum Beispiel, über die man mit dem Skateboard rutschen kann. Das Gerüst einer alten Halfpipe, das die Stadt Hollfeld übrig hatte, haben sie wetterfest lackiert. Drei Tage hat alleine das gedauert. Zuletzt haben sie die von einer Hollfelder Baufirma aufgebrachte Betonschicht abgeschliffen, weil die Oberfläche zum skaten viel zu rau war. Wieder waren drei tage Arbeit nötig. Eine Firma zu finden, die ihr Werkzeug dafür zur Verfügung stellt, dauerte sogar Monate. „Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht selbst etwas tun. Aber wir brauchen eben Hilfe“, sagt Fritz Brak, mit 13 Jahren der jüngste der Gruppe und so etwas wie ihr Sprecher.

In der alten Fabrikhalle geduldet, aber nicht erwünscht

Mittlerweile kämpfen die Jungs, alle zwischen 13 und 21 Jahre alt, seit drei Jahren um ihre Skatebahn. Ihr Vorbild: Skateparks in Bayreuth, Neudrossenfeld und Strullendorf. Dorthin müssen die Jugendlichen jetzt fahren, wenn sie mehr als nur auf der Straße skaten wollen. Manchmal gehen sie dazu auch in eine alte Fabrikhalle in der Hollfelder Bahnhofsstraße. Dort werden sie geduldet, niemand weiß wie lange. Die Hindernisse zum darüber fahren und springen haben sie sich aus Sperrmüll zusammengezimmert.

Vergangenes Jahr bot der Hollfelder Stadtrat den Jugendlichen dann den früheren „Opel-Parkplatz“ vor der Gesamtschule an. Der Platz sollte aber weiterhin als Parkfläche genutzt werden können, hieß es. Später war ein Platz auf dem Schulgelände im Gespräch, den die Schulleiterin ablehnte. Vergangenen Sommer stellte die Stadt dann die Fläche zwischen Schule und Vereinsgelände des ASV Hollfeld zur Verfügung. Seitdem ist wenig passiert. „Keiner macht was“, sagt Fritz.

Bauhof will helfen, mischt den Beton aber falsch

Bis auf drei Ausnahmen: Zwei Baufirmen haben Beton und Schotter gespendet und der Bauhof der Stadt daraus eine Oberfläche hergestellt, die die Skater aufwendig nachbessern mussten. Eine andere hat Bretter an das Gerüst der Halfpipe geschraubt. „Wenn’s dabei bleibt, hätten sie sich das auch sparen können“, sagt Fritz. Denn auf nur einem Hindernis sei das Skaten langweilig.

Zuletzt hatte die Stadt Hollfeld in ihrem Amtsblatt einen Aufruf gestartet, den Jugendlichen zu helfen. Es gehe nicht weiter, heißt es darin, und es sei ein Spendenaufkommen von rund 3000 Euro nötig, um die Skatebahn in einen einigermaßen nutzbaren Zustand zu versetzen. Und bis heute, einen Monat nach Veröffentlichung des Aufrufs, hat sich aber kein Spender gefunden.

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