Ein Holzhaus für den Abenteuerspielplatz

Von Andrea Pauly
Foto: Andreas Harbach Foto: red

Für ein Holzhaus am Abenteuerspielplatz wollte die Stadtverwaltung 400.000 Euro bereitstellen. Doch das ist den Stadträten zu teuer: Die Hälfte des Geldes steht bereit. Doch Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl sagt: Das wird nicht reichen.

 
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Das Holzhaus soll das derzeitige Spielhaus ersetzen. Und es handelt sich nicht um eine Hütte, sondern um ein richtiges Gebäude - mit Toiletten, Wasser, Strom, mit 160 Quadratmetern Nutzfläche für Büros, Spielräume und Toiletten. Problematisch ist die Lage am Hang - das Fundament des bestehenden alten Gebäudes bewegt sich gen Grundstücksmitte.

Prüfungsauftrag schon im Dezember

Der Jugendausschuss hatte 400.000 Euro für den Bau vorgeschlagen, darin enthalten sind auch die Kanalarbeiten und der Innenausbau. Der Haupt- und Finanzausschuss hat die Verwaltung im Dezember dazu aufgefordert, zu prüfen, ob das nicht auch billiger geht.

Jugendamt: Ein Raum weniger geht auch

Nachdem Halil Tasdelen (SPD) eine Stellungnahme des Jugendamts gefordert hatte, erläuterte  Jugendamtsleiter Christian Hübsch, dass Mitarbeiter und Jugendliche am Abenteuerspielplatz aktuell Bürocontainer, Toilettencontainer und eine Holzbaracke zur Verfügung haben. Ein Neubau mit Anschluss an den Kanal sei am besten an gleicher Stelle möglich. Woanders müsste es neue Kanäle und Anschlüsse geben. Im Haus soll eine zusätzliche Betreuung möglich sein. "Der zweite Spielraum wäre eventuell entbehrlich", sagte Hübsch. "Das würde aber nicht die Hälfte des Gesamtbetrags reduzieren."

"Jahrelang etwas verschlafen"

"Anscheinend gibt es in den anderen Fraktionen keine Lobby für diese wirklich sinnvolle Einrichtung", ärgerte sich Christopher Süss (JB). "Da wurde jahrelang was verschlafen. Wenn wir nichts unternehmen, kann man bald zumachen." Die angesetzte Summe um die Hälfte zu kürzen, sei "verfehlt". Ulrike Lex (CSU) kritisierte, dass es bisher keine Informationen über günstigere Versionen gibt. Striedl rechtfertigte den Ansatz von 400.000 Euro: "Wir haben bei verschiedene Block- und Holzhausanbietern nachgefragt. Da kommen wir in ähnliche Preisklassen."

Kein Vergleich mit Einfamilienhaus

Elisabeth Zagel (SPD) klang frustriert: "Wir haben das so oft besprochen! Wir wollten das billiger, aber offensichtlich geht das nicht." Christa Müller-Feuerstein (fraktionslos) verwies auf das nahe Jugendzentrum, das in wenigen Minuten zu erreichen sei. "400.000 Euro - das muss nicht sein. Für 200.000 bekommen sie ein Einfamilienhaus mit fünf Zimmern." Den Vergleich ließ Striedl nicht gelten. "Den Kosten liegen Kalkulationen und Preise zu Grunde. Das mit einem Hauskauf zu vergleichen, ist etwas gewagt."

Für Mehrkosten gibt es den Nachtragshaushalt

"Niemand kommt daher und will aus Jux und Tollerei Geld sparen", sagte Klaus Wührl-Struller (Grüne/Unabhängige). "Niemand will den Spielplatz schließen oder die Kinder im Regen stehen lassen. Wir brauchen ein, zwei Büroräume und einen Raum für einen Billardtisch und Spiele. Aber wenn ich keine Grundstückskosten haben, kann ich das auch für 200.000 Euro realisieren."

Die Stadträte entschieden sich mit großer Mehrheit dazu, nur 200.000 Euro einzustellen. Sollte das nicht ausreichen, könnten Mehrkosten über den Nachtragshaushalt geregelt werden.

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