„Alle, die irgendwann mal für die Newell’s Old Boys gespielt haben, haben eine enge Verbindung zum Club. Und sie halten diese Verbindung, auch wenn sie raus in die Welt reisen und Karriere machen“, sagt Gabriela Bodo von Messis Jugendverein Club Atlético Newell’s Old Boys im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie ist die Kultursekretärin des Vereins, für den Messi als Kind die ersten Tore schoss. Fotos aus dieser Zeit sind selten, aber auch die wenigen, die es gibt, haben es als Wandmalerei auf die Mauern Rosarios geschafft.
Das perfekte Ende einer historischen Geschichte
Hier sind Kultur, Politik und Gesellschaft viel enger miteinander verwoben als in Deutschland. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es Grillplätze für die traditionellen Asados. Auf einer Sitzbank wird an Frauen erinnert, die Gewalt zum Opfer fielen. Und die „Großmütter der Plaza de Mayo“, einer Menschenrechtsorganisation, die während der dunklen Zeit der rechtsextremen Militärdiktatur, als Tausende Menschen verschwanden, mutig demonstrierten, sind auf einer Außenwand des Stadions verewigt. Während in Europa darüber diskutiert wird, ob Fußball und Politik zusammengehören, ist das in Argentinien gar nicht mehr zu trennen.
„Es ist einfach das perfekte Ende einer historischen Geschichte“, sagt Gabriela Bodo. Die Geschichte begann in Rosario und findet vielleicht in ein paar Tagen ihren Abschluss, wenn Messi mit dem WM-Pokal auch noch in Rosario zu Besuch kommt. Das Märchen vom kleinen Jungen, der hinauszog, um die Welt zu erobern, hat sich erfüllt. Und alle in Rosario sind irgendwie dabei gewesen.