Neue Pläne in den USA
Aufs Podest hat es auch Nora Radke geschafft im vergangenen Jahr – und zwar nicht als Einzelkämpferin, weshalb sie am Freitagabend die Auszeichnung für die „Mannschaft des Jahres“ entgegennehmen durfte. Die Athletin von der Stuttgarter Rudergesellschaft saß als Schlagfrau im deutschen Vierer mit Steuerfrau, der bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2021 im bulgarischen Plovdiv auf Platz drei ruderte. Dabei war sie ursprünglich eher unterwegs wie Subäjr Biltaev.
„Sie war eigentlich Schwimmerin“, erinnert sich Steffen Jakob, der Trainer der Rudergesellschaft, doch dann brachte Lena Radke ihre Schwester Nora doch mal mit zum Rudertraining – und ihr Talent wurde schnell sichtbar. „Sie hat ein sehr gutes Körpergefühl“, sagt ihr Coach, „ihren Fleiß und ihre Disziplin hat sie dann vom Schwimmen aufs Rudern übertragen.“ Die Entwicklung oberhalb der Wasseroberfläche schritt dann schnell voran. Vor allem bei den Tests auf dem Ruderergometer, also an Land, beeindruckte die heute 18-Jährige immer wieder, weshalb sie sich im vergangenen Jahr einen der begehrten Plätze in einem WM-Boot sichern und mit ihren drei Mitstreiterinnen zur Medaille rudern konnte. Danach allerdings lief es dann nicht mehr wie erhofft.
Ehrung als weitere Motivation?
Im vergangenen Herbst bremste eine Corona-Infektion die Ruderin, Trainingsausfälle über mehrere Wochen waren die Folge. Dann kam der Abiturstress hinzu, weshalb die laufende Saison ganz anders lief als geplant. „Es war von Anfang an der Wurm drin“, sagt Steffen Jakob. Aber: Es gibt schon einen neuen Plan, der alles andere als gewöhnlich ist.
Im September wird Nora Radke an ein US-College wechseln und dort Studium mit Leistungssport verbinden. Dort trifft sie auf ihre zwei Jahre ältere Schwester – gemeinsam will das Duo dann in einem Boot erfolgreich sein. Ziel, so sagt es Steffen Jakob, ist die Teilnahme an einer U-23-EM oder -WM.
In Stuttgart wird man den Weg der Ausnahmetalente im und auf dem Wasser weiter aufmerksam verfolgen – und hoffen, dass die Auszeichnung vom Freitagabend noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben hat.