Ehrenamtliche Helfer kümmern sich um die Neubürger Rund 20 Flüchtlinge aus Zirndorf werden in Neuenmarkt erwartet

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In der Gemeinde Neuenmarkt werden heute die ersten Flüchtlinge aus Zirndorf erwartet. In einem ehemaligen Diakonissinnen-Wohnheim sollen rund 20 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion und dem Westbalkan eine vorübergehende Bleibe finden.

 
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Das bestätigte am Dienstag die Regierung von Oberfranken, die das Gebäude von der Diakonie Hensoltshöhe zur Unterbringung von Flüchtlingen anmietet. In den vergangenen Wochen sind die Zimmer teils neu möbiliert worden, der Brandschutz wurde auf den neuesten Stand gebracht. Ein Kreis von ehrenamtlichen Helfern aus der evangelischen Kirchengemeinde will sich um die Flüchtlinge kümmern. Darüber hinaus hat der Caritas Kreisverband Kulmbach signalisiert, die Menschen in dem Wohnheim zu betreuen. Ein Hausmeister ist weiterer Ansprechpartner.

Dem Vernehmen nach soll es sich bei den ersten Flüchtlingen um Serben, Albaner und Tschetschen handeln. Den Menschen soll Zeit zum Eingewöhnen gegeben werden, einige Wochen später erst ist ein Begrüßungsfest geplant. Dass sich Neuenmarkt mit der "Willkommenskultur" nicht schwer tun werde, davon ist Karl Pöhlmann überzeugt, bisher Integrationsbeauftragter der Gemeinde. "Die Leute werden nicht alleingelassen. Sie werden gleich auf einen Rundgang mitgenommen, um die wichtigsten Örtlichkeiten kennenzulernen." Ein Problem werde vermutlich die Sprache werden. Aber auf Englisch dürfte die Verständigung funktionieren, so Pöhlmann. Er fühlt sich indes mittlerweile mit seiner Position als Werksleiter vollausgelastet. Daher sucht der Gemeinderat nach einem Nachfolger, der sich des Themas Integration annimmt.

Das Eisenbahnerdorf habe bereits in der Vergangenheit seine Integrationsfähigkeit unter Beweis gestellt, sagt Pöhlmann: Um die Eisenbahn zu bauen, seien italienische Arbeiter eingestellt worden, erinnert er sich. Die türkischen Mitbewohner, ehemals Gastarbeiter, seien inzischen gut integriert und hätten eigene Häuser gebaut. Außerdem lebten bereits zwei Flüchtlingsfamilien in Neuenmarkt: "Zehn Personen sind dezentral untergebracht. Das hätten wir auch weiterhin bevorzugt." Kritische Stimmen werde es immer geben. Doch das beste sei, der Situation vorurteilsfrei zu begegnen. Und die Vereine zu mobilisieren. Der Versuch der Gemeinde, die Immobilie zu kaufen, in die nun Asylbewerber einziehen, war gescheitert.

Auch in Bad Berneck wird über eine Asyl-Unterkunft diskutiert. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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