Durm und Luthe wussten nach ihrer Ankunft schnell, worauf es ihrem neuen Trainer ankommt: Leidenschaft, Teamgeist, Einsatz – das bleibt auch in Lautern das Mantra des Fußballlehrers Dirk Schuster, das perfekt zum Traditionsclub mit seinem Traditionsberg und den heißblütigen Fans zu passen scheint. „Laut’rer geben niemals auf, sie kämpfen“, das singen die Anhänger auf dem Betze – und das wollen sie sehen auf dem Platz. Schuster will das auch. „Ich sage immer: Mentalität schlägt Qualität“, sagt der Coach, der wohl wie gewohnt ein fittes Team auf den Platz schicken wird. So wurde in der Vorbereitung unter Schuster, na klar, ordentlich Kondition gebolzt. „Bis zum Kotzen“, wie es der Neuzugang Ben Zolinski verriet.
Dass der FCK nun vor dem ersten Spiel in der zweiten Liga steht, ist dabei mit Blick auf die jüngere Vergangenheit zumindest überraschend. Fast in der Hölle landeten die Roten Teufel in den vergangenen Jahren – weil sie fast pleite waren. Den Tiefpunkt erlebte der FCK im Jahr 2019. Der luxemburgische Unternehmer Flavio Becca hielt den Verein da zunächst mit einem geplanten Investment hin, gab dann nur eine Bürgschaft für einen Kredit ab und hinterließ einen Scherbenhaufen.
Der Juni 2020 wurde dann zur Zäsur. Die Schulden sollen sich damals auf 24 Millionen Euro belaufen haben. Der FCK nutzte seine letzte Chance und leitete eine Insolvenz in Eigenverwaltung ein. Die Pfälzer wurden so die Schulden los und für regionale Investoren attraktiv. Mit frischem Geld – mehr als zwölf Millionen Euro – ging es Schritt für Schritt nach oben, in Richtung des vorläufigen Gipfels der Glückseligkeit: Zweitligafußball auf dem Betzenberg.