Nur falls ein Gegenkandidat auftrete, werde sich der Amtsinhaber zurückziehen. „Ich klebe nicht an meinem Stuhl, auf eine Kampfkandidatur lasse ich es nicht ankommen.“ Allerdings ist davon nicht auszugehen, denn ein Kandidat hat sich bislang nicht in Stellung gebracht.
Da auch Wendels Suche nach einem Nachfolger vergeblich war – alle Gespräche mit potenziellen Kandidaten haben sich zerschlagen –, wird wohl Wendel dem Verein weiter vorstehen. So soll der EHC Bayreuth nach Wunsch Wendels in der aktuellen Lage – nach Fast-Insolvenz und erfolgreicher Sanierung – die nötige Planungssicherheit und Kontinuität bekommen. Diese Konstanz wird es aber fast nur im Amt des Vorsitzenden geben, denn Wendel räumt ein: „Es hören Mitglieder des jetzigen Vorstands auf, so dass dieses Gremium ein relatives neues Gesicht bekommen wird.“
Persönliche Differenzen
Einige dieser Rücktritte hängen wohl auch mit persönlichen Differenzen zwischen den betroffenen Personen und Matthias Wendel sowie seiner Frau Margrit zusammen. Zwar überwiegt die Dankbarkeit, dass das Ehepaar Wendel den Verein durch großzügige Geldzuweisungen vor der Pleite gerettet hat, doch aus dem Umfeld des EHC ist auch zu hören: „Einen Verein zu sanieren, ist etwas anderes, als ihn zu führen.“
Diese Aussagen nimmt Wendel locker: „Wenn man etwas verändert, gibt es immer Kritik. Mit dem einen kann man eben zusammenarbeiten, mit anderen nicht. Ich mache mir keine Sorgen, dass nach den Vorstandswahlen nicht alle Ämter besetzt sind.“
Förderverein sieht Aufstieg als Chance
Mit „etwas Sorge“ sieht dagegen Matthias Steinacker das „personelle Hickhack“. Der Vorsitzende des Fördervereins des EHC Bayreuth erklärt: „Ich bin nicht in alle Details involviert, aber der sportliche Erfolg hat einige Unstimmigkeiten in den Hintergrund treten lassen. Aber das gehört der Vergangenheit an, jetzt ist es wichtig, Ruhe reinzubringen und die nötigen Strukturen zu schaffen.“ Denn nur mit funktionierenden Strukturen könne der Aufstieg angegangenen werden.
„Zum Großteil sind wir uns im Förderverein einig: Die DEL2 ist eine große Chance“, sagt Steinacker. „Deswegen werden wir – wir sind ja im Förderverein fast alle auch Sponsoren – den Aufstieg nach unseren Möglichkeiten unterstützen.“
Und im Gegensatz zu Wendel gibt der Fördervereinsvorsitzende eine Tendenz ab: „Die immer mit Vorsicht zu genießenden Buschtrommeln sagen, dass man auf keinem schlechten Weg ist.“ Steinacker wertet es vor allem als positives Zeichen, dass der DEL2-Aufstieg zu keinem Zeitpunkt kategorisch ausgeschlossen wurde.