Eckersdorf "eine Erfolgsgeschichte"

Von Peter Engelbrecht
Beim Kinderprogramm in Eckersdorf konnte sich der Nachwuchs im Löschen üben. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Als Erfolgsgeschichte hat Bürgermeisterin Sybille Pichl das 40-jährige Bestehen der Großgemeinde Eckersdorf bezeichnet. Seit der Gebietsreform 1978 seien die sechs früher selbstständigen Gemeinden zusammen gewachsen, heute gebe es Miteinander und Gemeinschaft.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Als Beleg für die positive Entwicklung nannte Pichl den stetigen Einwohnerzuwachs von ehemals 4500 auf nunmehr knapp 5500 Bürger. Die Ansiedlungspolitik mit zahlreichen Baugebieten sei wohl überlegt, die Infrastruktur sei konsequent ausgebaut worden, sagte Pichl beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde. Mehr als 200 Gäste waren in das Bierzelt beim Rathaus gekommen. Der Schulstandort sei erhalten und ausgebaut worden, die Kinderbetreuung bezeichnete sie als erfolgreich. „Es gibt ein aktives, lebendiges Vereinsleben mit mittlerweile mehr als 70 Vereinen“, sagte Pichl sichtlich stolz. Sie erwähnte auch die umfangreiche Nahversorgung, die gute ärztliche Betreuung, ein attraktives Wohnangebot für Senioren und Pflegebedürftige sowie die Sicherung der eigenen Wasserversorgung.

Gebietsreform brachte Vorteile

Die Gebietsreform in Bayern sei von 1971 bis 1980 durchgeführt worden. Obwohl sie kein Zeitzeuge der ersten Stunde gewesen sei, zeigte sie sich davon überzeugt, dass der Zusammenschluss der sechs Gemeinden Donndorf, Eckersdorf, Busbach, Eschen, Neustädtlein und Oberwaiz „allen große Vorteile gebracht und zur heutigen Stärke geführt hat.“ Von Erzählungen wisse sie, dass die Meinung zur Gebietsreform in der Gemeinde durch- wegs positiv gewesen sei. Die Verantwortlichen hätten erkannt, dass die stetig wachsenden Aufgaben von den kleinen Gemeinden nicht mehr hätten geleistet werden können.

Bürgermeister herrschte im Wohnzimmer

„Der Bürgermeister war damals sehr oft Einzelkämpfer, der selten eigenes Personal hatte. Und wenn, dann höchstens einen Gemeindeschreiber“, berichtete Pichl. „Des Bürgermeisters Wohnzimmer war Büro, Aktenarchiv, Bürgersprechzimmer und vieles mehr. Er musste stets das komplette Fachwissen parat haben, das er zur Bewältigung der Aufgaben gebraucht hat“, schilderte sie. Und so sei die Zusammenlegung der Gemeinden durchweg begrüßt worden. Man habe ja schon vorher im Bereich des Schulverbandes zusammengearbeitet und habe sich daher in den Gremien schon gekannt. Der größte Streitpunkt sei die Findung des Namens der neuen Gemeinde gewesen – geprägt von langen, lebhaften Diskussionen bis hin zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, denen dann die Regierung von Oberfranken mit ihrer Anordnung des Namens Eckersdorf ein Ende gesetzt habe.

30 Sitzungen im Jahr

Wie aus der Festschrift hervorgeht, gibt es pro Jahr durchschnittlich 30 Sitzungen des Gemeinderates und seiner Ausschüsse, die von der Verwaltung vorbereitet werden. Die Beschlüsse müssen anschließend umgesetzt werden. Weiterhin werden im Rathaus jährlich mehr als 700 Ausweise, Reisepässe und Führungszeugnisse beantragt, mehr als 600 Zuzüge, Umzüge und Wegzüge werden registriert. Das Standesamt beurkundet demnach rund 150 Fälle im Jahr. Und jährlich werden etwa 40 Bauanträge und -voranfragen bearbeitet. Fritz Bernreuther war vom 1. Mai 1978 bis zum 30. Juni 1986 Bürgermeister von Eckersdorf, dann folgte Klaus Hümmer vom 1. Juli 1986 bis 30. Juni 2010. Sybille Pichl ist seit dem 1. Juli 2010 Bürgermeisterin.

Sänger, Sportler und Politiker geehrt

Im Rahmen des Festaktes ehrte Pichl verdiente Bürger. Adolf Wild, der seit 60 Jahren beim Gesangverein Fantaisie Donndorf ist und 31 Jahre Chorleiter war, erhielt die Ehrenurkunde der Gemeinde. Ebenso Konrad Goldfuß, der seit mehr als 50 Jahren aktiver Sänger des Gesangvereins Sängerbund Eckersdorf ist. Er ist in zahlreichen Vereinen aktiv. Dorothea Bilgeri, die sich 24 Jahre im Gemeinderat engagierte und für Kunst und Kultur tätig ist, bekam ebenfalls die Ehrenurkunde. Gemeinderat Reinhardt Schmidt und sein früherer Amtskollege Ludwig Gräf wurden für ihr vielfaches ehrenamtliches Engagement ebenfalls mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet. Diese erhielten weiterhin Dritter Bürgermeister Norbert Dörfler und Karl-Heinz Eisenhuth, der in vielen Vereinen aktiv ist. Mit der Bürgermedaille wurde Wolfgang Hofmann, Vorsitzender des Posaunenchors, und Günter Sommer von der Siedlergemeinschaft ausgezeichnet. Eine Urkunde erhielt Franz Neumüll. Er schloss seine Ausbildung als Brauer und Mälzer als Bundessieger ab. Im Bereich Sport wurden Spieler und Betreuer des BBC Eckersdorf, die Kunstradfahrerin Corinna Wirth sowie die Mountainbiker Philipp Richter, Raphaela Richter und Julian Biedermann ausgezeichnet. Franziska Grießhammer wurde für ihre Erfolge im Karatesport und Nikolas Porkert für seine Siege im Kickboxen geehrt.

Bilder