Auch auf Twitter setzte der amtierende Präsident seine Betrugsvorwürfe fort. Er behauptete, die Wahl mit "legal" abgegebenen Stimmen mit Leichtigkeit gewonnen zu haben. Twitter verpasste dem Tweet umgehend den Warnhinweis, dass der Beitrag irreführende Informationen enthalten könne. Aus seiner eigenen Republikanischen Partei gab es nur wenig Unterstützung. Mehrere führende Republikaner kritisierten den Vorstoß.
"Es gibt keine Rechtfertigung für die Äußerungen des Präsidenten heute Abend, die unseren demokratischen Prozess untergraben", schrieb der republikanische Gouverneur des Bundesstaats Maryland, Larry Hogan, auf Twitter. Der Kongressabgeordnete Adam Kinzinger twitterte: "Hören Sie auf, entlarvte Falschinformationen zu verbreiten ... Das wird langsam verrückt." Dagegen spendete der einflussreiche Vorsitzende des Justizausschusses im Senat, Lindsey Graham, 500.000 Dollar für Trumps Anwaltsfonds.
Konkrete Anhaltspunkte für massiven Wahlbetrug gibt es keine. Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kamen zu dem Schluss, sie hätten "keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können".
Inzwischen ist auch die Stimmung zwischen Anhängern und Gegnern des amtierenden Präsidenten sehr aufgeheizt. Viele Trump-Anhänger nahmen die Betrugsvorwürfe auf und beschuldigen das demokratische Lager sowie die Medien des Betrugs. Der Secret Service stellte einem Bericht der "Washington Post" zufolge zusätzliche Mitarbeiter ab, um Biden zu schützen.