Auslieferungsverfahren eingeleitet
Zwei Tage nach der Festnahme von Joaquín „El Chapo“ Guzmán haben die mexikanischen Behörden das Auslieferungsverfahren gegen den Drogenboss offiziell eingeleitet. Mitarbeiter von Interpol Mexiko stellten am Sonntag im Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano zwei Haftbefehle mit dem Ziel der Auslieferung an die USA zu, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Damit hat der Prozess formell begonnen.
Hier sind einige Aussagen aus dem Interview, die doch etwas seltsam wirken
1. Kein gewaltätiger Mensch
Penn sieht Guzmán eher als Unternehmer, nicht als gewaltätigen Menschen.Sean Penn fragt Guzmán, ob er ein gewaltätiger Mensch sei. Dieser verneint die Frage. Er verteidige sich schließlich nur. In Mexikos Drogenkrieg sind zwischen 2006 und 2014 rund 80.000 Menschen gestorben. Nach Guzmáns Festnahme im Jahr 2014 sagte dieser: "Ich habe 2000 oder 3000 Menschen getötet."
2. Keine Verantwortung beim Drogenboss
Auf die Frage, ob er für die Drogensucht in der Welt verantwortlich sei, lautet Guzmáns Antwort Nein. Nach seiner Ansicht gebe es den Drogenhandel gar nicht.
3. Keine Drogengeschäfte aus dem Gefängnis
Als er im Gefängnis gewesen sei, seien die Drogengeschäfte nicht gestiegen, sagt Guzmán. Das Drogengeschäft sei nicht weniger geworden, aber auch nicht mehr.
4. Kein Kartell
Ein Kartell gebe es nicht, so Guzmán. Auch das stimmt so nicht. Das von Guzmán geführte Sinaloa-Kartell macht Milliardenumsätze. Allein mit dem Drogengeschäft setzt das Kartell Schätzungen zufolgen jährlich rund drei Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) um. Zunächst setzte es auf Marihuana, dann kamen Heroin und Kokain hinzu. In den USA soll das Kartell zeitweise für rund 25 Prozent des Kokain-Angebots verantwortlich gewesen sein. Heute ist das Sinaloa-Kartell faktisch ein multinationaler Großkonzern.
Mit Material von Rolling Stone, afp, dpa