Wieder war es ein Messer
Ein Polizeihund spürte die mutmaßliche Tatwaffe in der Nähe des Tatorts auf. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf. Die Jugendlichen hatten sich den Angaben zufolge anwaltlich vertreten lassen. Sie wurden am Freitag vernommen. Im Anschluss wurden auch sie aus dem Polizeigewahrsam entlassen. „Eine Beteiligung an der Straftat des Kindes ist aktuell nicht anzunehmen.“ Das Video, das die Tat zeige, stamme vom Handy des 14-Jährigen, sagte Staatsanwalt Kruse.
Schlimme Erinnerungen
Erst im vergangenen Herbst war in Horn-Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen ein Obdachloser mutmaßlich von drei Jugendlichen durch Messerstiche getötet worden. Der brutale Vorfall im Kreis Lippe Ende Oktober hatte für Entsetzten gesorgt. Die mutmaßliche Tatwaffe war auch damals ein Messer. Drei Jugendliche sollen den Mann unweit von Bielefeld getötet und die Tat gefilmt haben. Ein 14-Jähriger und zwei 15-Jährige waren in Untersuchungshaft genommen worden.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte erst vor wenigen Tagen die Kriminalstatistik für 2023 vorgestellt. Demnach nahm Kinder- und Jugendkriminalität in dem Bundesland um 10,8 Prozent auf 95 300 Fälle zu. „Das muss uns Sorgen machen“, hatte Reul betont. 15 Prozent mehr Kinder wurden als Verdächtige für Gewalttaten erfasst.
Fassungslos hat bis heute auch der Fall der Schülerin Luise zurückgelassen. Sie war im März 2023 in Freudenberg im Siegerland mit Messerstichen ermordet worden. Zwei Mädchen im Alter von damals 12 und 13 Jahren gestanden die Bluttat. Auch in diesem Fall konnten die beiden Kinder strafrechtlich nicht belangt werden. Die Ermittlungen waren im Herbst 2023 eingestellt worden.