Kulmach - Auf den ersten Blick mag man sich freuen: Das Glasfenster von Alfred Födransperg und Lorenz Reinhard Spitzenpfeil ist, nachdem es 1987 von einem Unbekannten gestohlen worden ist, über Umwege wieder an die Stadt zurückgelangt. Es soll wieder an seiner früheren Stelle im ehemaligen Sparkassengebäude, jetzt Touristen-Information, angebracht werden (vgl. Beitrag „Gestohlene Kunst kehrt zurück“ in unserer Ausgabe vom vergangenen Dienstag, 16. März). Doch für eine allzu große Begeisterung besteht kein Anlass. Man sollte nicht einfach wegschieben, dass im Originalfenster von 1935 ein auffallendes Hakenkreuz über dem Kulmbacher Rathaus flatterte. Die Botschaft: 900 Jahre Stadt und 800 Jahre Plassenburg gipfeln im Dritten Reich. In ganz ähnlicher Form gestalten Födransperg und Spitzenpfeil die gedruckte Ansichtskarte der Stadt zum Doppeljubiläum. Nach dem Krieg wurde das Nazi-Emblem im Glasfenster der Sparkasse entfernt und durch eine schwarz-weiß-schwarze Flagge ersetzt, die man heute sieht.