Dienst der Diakonie EDE sucht ehrenamtliche Helfer

Silke Meier
Jutta Heinlein (hinten, stehend) mit Klienten und Helfern im EDE-Dienst beim wöchentlichen Treffen, auf diesem Foto im Rosenthal-Park. Foto: Silke Meier

Der Dienst „Entlastung durch Ehrenamtliche“ der Diakonie Selb-Wunsiedel wirbt um weitere Begleiter für Senioren. Im Oktober beginnt ein neuer Kurs.

 
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Gartenstühle, Stuhlkissen, Tisch und Decke, Kaffeegeschirr und Thermoskannen trägt Jutta Heinlein über die Wiese im Rosenthal-Park. Heinlein ist gerontopsychiatrische Fachkraft bei der Diakonie Selb-Wunsiedel und bereitet das wöchentliche Treffen der EDE-Gruppe vor.

EDE, das heißt „Entlastung durch Engagierte“, und bedeutet, dass Helferinnen und Helfer mit ihren Klienten gemeinsam eine Veranstaltung besuchen. „Hier ist Schatten für zehn Leute,“ meint Heinlein und streift die Decke über den Tisch. „Wir wollen es uns schön machen,“ sagt sie. Und, als ihr Blick über den Park schweift: „Es ist so schön hier, und wir machen es möglich, dass unsere Klienten das sehen und erleben können.“

Ausflüge ans Wasser und zum Kaffeetrinken

Gut gefallen habe der Gruppe auch ein Treffen am Grafenmühlweiher, berichtet sie. Eines stehe noch aus, da soll es an den Selbbach gehen. „Da gehen wir das nächste Mal hin, so lange das Wetter noch passt.“

Es passt bestens, als die Seniorinnen und Senioren mit ihren Betreuern kommen. „Ich habe eine sehr gute Betreuerin“, erzählt eine Frau mit fröhlichen Augen und pfiffigem Kurzhaarschnitt. Sie ist die erste an der Kaffeetafel, die besten Plätze sind noch frei. Die Gemeinschaft ist allen am Tisch wichtig, bestätigen sie. Manche kommen „wegen dem weltbesten Apfelkuchen von der Jutta“, andere, um sich zu sehen und teilzuhaben.

Nach dem Kaffeetrinken soll im Rosenthal-Park Soft-Boccia gespielt werden. Auf Einschränkungen wird Rücksicht genommen, das Tempo an die Senioren angepasst. Niemand fühlt sich ausgeschlossen. Die Beziehungen und Freundschaften, die mit der Zeit entstehen, sind der Motor der Ehrenamtlichen, die für diesen Dienst an Schulungen teilnehmen.

Qualifikation durch Kurs

Das Diakonische Werk Selb-Wunsiedel und die Alzheimer Gesellschaft Regionalgruppe Hof-Wunsiedel bieten vom 9. bis zum 12. Oktober, jeweils von 8.30 bis 17 Uhr, im Lutherheim in Selb, Pfarrstraße 4, den nächsten Kurs für Helfer an. Der Kurs umfasst Einheiten im Bereich Senioren- und Demenzbetreuung, Alltagsbegleitung und haushaltsnahe Dienste. Nach dem Kurs sind die Helfer qualifiziert, um Menschen stundenweise zu begleiten und dadurch die pflegenden Angehörigen zu unterstützen. Für den Kurs fallen keine Gebühren an, und es gibt keine abschließende Prüfung.

Helfer bekommen eine Aufwandsentschädigung für Demenz- und Alltagsbegleitung sowie haushaltsnahe Dienste. „Uns ist wichtig, dass die Helfer keine Pflege übernehmen“, macht Heinlein deutlich. Die Helfer sollen die pflegenden Angehörigen durch psychosoziale Betreuung entlasten. Heinlein begleitet die Helfer bei den Erstbesuchen, organisiert für sie Treffen und Fortbildungen und ist jederzeit ansprechbar. „Geduld ist für dieses Ehrenamt wichtig“, betont sie.

Am Kaffeetisch im Rosenthal-Park ist zu spüren, dass sich Helfer und Klienten gut kennen und verstehen. Manche Helfer sind seit zehn Jahren dabei. Viele Wege wurden schon spazieren gegangen, Fotoalben angeschaut, Karten gespielt, im Garten gewerkelt und Geschichten gehört. „Für die Zehnjährigen hatten wir eine kleine Jubiläumsfeier,“ freut sich Heinlein und hofft auf Anmeldungen für den Kurs im Oktober. Eine Anmeldung ist möglich per E-Mail unter ede@diakonie-wun.de oder verwaltung-ede@diakonie-wun.de oder unter der Telefonnummer 09287/994040.

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