Im Wirtschaftsbad A9 arbeiten 18 Gemeinden zusammen
Ein Gewerbegebiet gemeinsam zu betreiben, ist die eine Option. Die andere ist, dass Gemeinden ihre bestehenden Flächen unter einem Dach vermarkten. "Die Chancen steigen bei einer gemeinsam angelegten Vermarktung", sagt Georg Sünkel, Wirtschaftsförderer im Landratsamt Bayreuth. Seit einem Jahr gebe es dahingehend Gespräche zwischen der Stadt Bayreuth und dem Landkreis. Die Stadt bestätigt das. Ziel sei es zunächst, die Gewerbeflächen zu katalogisieren, sagt Joachim Oppold. Dann müsse geklärt werden, wer in dem Verbund die Verantwortung trägt.
Der südliche Landkreis Bayreuth ist schon einen halben Schritt weiter. Im Wirtschaftsband A9 sind 18 Gemeinden aus den Landkreisen Bayreuth und Forchheim zusammengeschlossen, die unter anderem bei der Vermarktung ihrer Gewerbegebiete zusammenarbeiten wollen. Derzeit liegt die Idee auf Eis, sagt Georg Breitenfelder, der beim Wirtschaftsband für die Umsetzung von Projekten zuständig ist. Nach der Kommunalwahl habe es viele Wechsel unter den federführenden Bürgermeistern gegeben. Aber es soll weiter gehen. "Das ist die erklärte Zielsetzung", sagt Breitenfelder.
"Die blinde Ausweisung neuer Gewerbegebiete ist nicht zielführend."
Die Idee beim Wirtschaftsband: Die Gemeinden verzichten darauf, neue Gewerbegebiete auf der grünen Wiese auszuweisen. Stattdessen werfen die Mitglieder alles in einen Topf, was vorhanden ist. "So können wir verantwortungsvoll mit der Ressource Fläche umgehen", sagt Breitenfelder. "Die blinde Ausweisung neuer Gewerbegebiete ist nicht zielführend."
Von der Zusammenarbeit soll jeder profitieren. 20 Prozent der Gewerbesteuer von Unternehmen, die neu auf einem Grundstück im Pool der Gewerbeflächen ansiedeln, sollen künftig unter den Mitgliedsgemeinden des Wirtschaftsbandes A9 aufgeteilt werden. Auch für Investoren gibt es einen Vorteil, sagt Breitenfelder. Sie müssen nicht bei 18 einzelnen Gemeinden nach einer passenden Fläche suchen. Sie fragen einmal beim Wirtschaftsband an, das dann geeignete Flächen für eine Unternehmensansiedlung vorschlagt. Die Entscheidung, ob und wo gebaut wird, fällt dann der Investor.