Die erste Brücke für die Ortsumfahrung wird gebaut Untersteinach: Baugrube mitten im Feld

Von Sonny Adam
Sieben Meter tief wird das Loch, in dem eine Stütze stehen soll. Spundwände sichern die Grube vor dem Einstürzen. Foto: Sonny Adam Foto: red

Die Bauarbeiten an Ortsumgehung Untersteinach haben begonnen. Wenige Meter hinter dem Kreisel am Ortsausgang gibt es bereits die Baustellenausfahrt. Außerdem wird gegenwärtig die Baugrube für eine Brücke ausgehoben – mitten in einem Feld. Die Zeit für das Großprojekt ist knapp bemessen.

 
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Hinter dem Kreisel, am Ortsausgang von Untersteinach, hat sich einiges getan. Obwohl aktuell die Schilder „Achtung Baustellenausfahrt“ noch im Straßengraben liegen, ist klar: Die Ortsumgehung Untersteinach nimmt jetzt wirklich konkret Gestalt an. In den vergangenen Tagen ist hinterm Kreisel die Baustellenzufahrt geschaffen worden. Derzeit wird schon die Baugrube für das erste Brückenbauwerk, das im Zuge der Ortsumfahrung Untersteinach entstehen soll, ausgehoben.

Ohne jegliche Anbindung

Planer Berthold Hübner vom Staatlichen Bauamt Bayreuth nennt die Brücke 4.3. „Die Ziffer vier steht für den Baukilometer vier – und in diesem Rahmen handelt es sich um das dritte Bauwerk“, erklärt Hübner. Die Brücke wird eine Stützweite von 28 Metern haben. Über die Brücke führt die spätere Ortsumgehung Untersteinach, unter der Brücke durch wird der Verkehr in Richtung Stadtsteinach-A 9 geführt sowie der Verkehr nach Stadtsteinach. Momentan klafft die Baugrube schon wie ein großer Krater mitten in einem Feld. Ohne jegliche Anbindung.

„Es sind ja erst die Vorarbeiten für das Brückenbauwerk. Aber die Straße führt dann durch die Bäume durch“, zeigt Bauarbeiter Michael Dengler mitten auf eine grüne Weise Richtung Bebauung Untersteinach. An der tiefsten Stelle wird die Baugrube sieben Meter in die Tiefe reichen. Momentan ist schweres Gerät dran, das riesige Loch auszuheben.

Nur zwei Wochen Zeit

„Es werden Spundwände eingebracht“, erklärt Michael Dengler von der Baufirma Kropp. Denn die sind einfach nötig, um die Baustelle abzusichern. Nur zwei Wochen hat die Baufirma Zeit, um die gesamte Grube für die Brücke auszuheben. Dann wird eine Sauberkeitsschicht aufgetragen und die Fundamentierungsarbeiten sowie die Arbeiten für die Erstellung der Widerlager – also den Bauteilen, die die Verbindung zwischen Brückenkonstruktion und Erddamm – können beginnen. Uwe Schmidt sägt unterdessen Holz in kleine Stücke. Denn aus diesem Holz müssen Ständerbauwerke für die Kabel gebaut werden. Die Kabel würden sonst in den nächsten Wochen in der Wiese verwachsen. Die Brücke mit dem pragmatischen Namen 4.3 wird noch in diesem Jahr fertig. Kosten: eine Million Euro. Ebenfalls in Kürze beginnen die Arbeiten für die Brücke 4.1 – das ist die Brücke bei der Bahnlinie. Diese Brücke soll Mühlkanal und Schorgast überbrücken. „Wir müssen sogar zwei Hilfsbrücken bauen, um diese Brücke in Angriff nehmen zu können“, erklärt Hübner die aufwendigen Planungsdetails.

Über die Bahnlinie

Allerdings hat dieses Brückenbauwerk eine Stützweite von hundert Metern. Veranschlagt sind bislang rund 2,2 Millionen Euro. Außerdem wird in diesem Jahr – voraussichtlich im Sommer – auch das Brückenbauwerk 4.2., das die Bahnlinie überbrücken soll begonnen. Diese Brücke ist mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt, erklärt Hübner. Doch damit wäre dann in diesem Jahr erst die Hälfte aller Brückenbauwerke geschafft. Im nächsten Jahr werden drei weitere Brücken begonnen – die große Talbrücke, für die der Architektenwettbewerb ausgeschrieben worden ist, eine Brücke beim Kreisverkehr und eine Brücke bei der Seer Straße. „Parallel zu den Brücken sollen aber auch schon die Tiefbauarbeiten für die eigentliche Ortsumgehung beginnen“, teilt Hübner mit. Denn die 48,1 Millionen teure Ortsumfahrung (die Kostenschätzung stammt aus dem Jahr 2015) soll schließlich bis 2020 fertig werden. Insgesamt ist die Umgehung um Untersteinach nur drei Kilometer lang, doch natürlich werden auch Richtung Stadtsteinach 600 Meter Straße gebaut. Und auch Richtung Kupferberg muss die neue Ortsumgehung angebunden werden.

Von Kulmbach kommend kann man, wenn sie dann einmal fertig ist, übrigens einige Hundert Meter vor der ersten Bebauung in Untersteinach auf die Umgehung fahren.

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