Wird der erste Matchball für eines der beiden Paris-Tickets vergeben, gibt es im Spiel um Platz drei am Mittwoch noch eine zweite Möglichkeit. Dort ginge es auswärts gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals, also die Niederlande (in Heerenveen) oder Weltmeister Spanien (in Sevilla). So oder so: Das DFB-Team muss ein Topteam schlagen.
Vorangehen soll auch diesmal „Frankreich-Schreck“ Alexandra Popp. Die Kapitänin, die in Lyon in einer Doppelspitze mit Lea Schüller für maximale Torgefahr sorgen soll, erzielte gegen die Französinnen sowohl im EM-Halbfinale 2022 als auch wenige Monate später beim Testspiel in Dresden einen Doppelpack zum 2:1-Sieg.
„Besonderes Gefühl“ bei Olympischen Spielen
Laut der Frankreich-Expertin Sara Däbritz sehen Les Bleues die Deutschen durchaus als Angstgegner, bei großen Turnieren unterlagen sie dem DFB-Team mehrfach. „Genau mit dem Selbstvertrauen gehen wir auch in das Spiel“, versicherte die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon, warnte aber vor Frankreich: „Es ist eine starke Mannschaft. Sie haben individuelle Klasse und hohes Tempo.“
Däbritz gehört wie Popp zu den Spielerinnen, die bei der bislang letzten Olympia-Teilnahme 2016 dabei waren - der Goldcoup von Rio unter der damaligen Bundestrainerin Silvia Neid sei schlicht „unvergesslich“. Dieses „ganz besondere Gefühl“ bei Olympischen Spielen will die 29-Jährige unbedingt noch einmal erleben - genau wie Hrubesch.
Der 72-Jährige wird nicht müde zu betonen, wie „faszinierend“ er die Sommerspiele vor acht Jahren empfunden hat. Er weiß, wie Olympia geht: Damals holte Hrubesch Silber mit der DFB-Männerauswahl. Nun wäre es sein letztes Hurra als Trainer.
Geht seine Mission in den kommenden Tagen schief, dürften die DFB-Frauen ohne Hrubesch im April in die Qualifikation für die EM 2025 starten. Der Verband ist laut der neuen Sportdirektorin Nia Künzer „auf alles vorbereitet“ und „handlungsfähig“, falls in Kürze eine Nachfolgelösung benötigt wird.