Derby in 2. Liga Club will Gegentorflut stoppen

Musste in den letzten beiden Partien neunmal hinter sich greifen: Christian Mathenia. Foto: imago/Eibner

Neun Gegentreffer hat sich der 1. FC Nürnberg in den letzten beiden Zweitliga-Partien eingefangen. Vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg nimmt Club-Trainer Robert Klauß sein Team in die Pflicht.

 
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Nürnberg - Zum zweiten bayerischen Duell binnen zweier Wochen empfängt der 1.FC Nürnberg den SSV Jahn Regensburg in der 2. Fußball-Bundesliga am Samstag (20.30 Uhr/Sport1) im Max-Morlock-Stadion. So gastfreundlich wie beim Aufeinandertreffen mit dem FC Ingolstadt, als der Club mit 0:5 unterlag, wollen sich die Nürnberger diesmal nicht präsentieren. Zusammen mit den vier Gegentreffern in Karlsruhe (1:4) am letzten Spieltag fing sich der FCN in den vergangenen beiden Partien neun Tore. Wenig verwunderlich ist also, dass Trainer Robert Klauß den Fokus auf die Defensivarbeit lenkt.

Dabei nimmt er seine gesamte Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen einfach besser verteidigen. Das beginnt schon vorne im Sturm.“ Konkreter fordert er sein Team auf, kompakter zu stehen und auch aggressiver aufzutreten. Eine mögliche Umstellung auf eine Dreierabwehr stellt für den 37-jährigen Übungsleiter indes keine Option dar: „Wir werden mit einer Viererkette spielen“.

Trotz der Pleite in Karlsruhe sieht er seine Mannschaft auf den Jahn gut vorbereitet. Denn im Spiel der Regensburger finden sich viele Parallelen zum KSC. „Ich rechne wieder mit vielen Flanken und einer hohen Kopfballpräsenz im Zentrum“, sagt Klauß. Deshalb gelte es, besonders am Flügel gut zu verteidigen. Um gefährlichen Situationen vorzubeugen, will der Club-Coach die Regensburger schon frühzeitig unter Druck setzen. „Sie dürfen keine kontrollierten Bälle nach vorne spielen.“

Denn ansonsten werden Spieler wie Erik Wekesser brandgefährlich. Der 24-jährige Linksverteidiger, der diese Saison bereits vier Tore vorbereitet hat, wechselt im Sommer vom Jahn an den Valznerweiher. „Er hat viel Power und großes Tempo, doch das kann er am Wochenende gerne zuhause lassen“, sagt Klauß mit einem Schmunzeln über den Neuzugang.

Stürmer Sarpreet Singh ging dagegen vor der Saison den Schritt in die genau andere Richtung. Beim Club ausgebootet, blüht die FC Bayern-Leihgabe in der Oberpfalz nun voll auf, erzielte bereits fünf Tore und bereitete weitere acht Treffer vor. Beim Wiedersehen mit den alten Kollegen will der Neuseeländer dabei helfen, die Krise seines Teams zu beenden. Denn der Jahn verlor vier seiner letzten fünf Partien. „Wir gehen durch eine Phase, die nicht so einfach ist. Jetzt müssen wir da durch, und irgendwann drehen wir den Spieß um“, sagt Jahn-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Duell mit den Franken.

Doch auch die Nürnberger stecken nach zwei deftigen Niederlagen in einer Minikrise. Klauß sieht das in der Ausgeglichenheit der 2. Bundesliga begründet: „Die Qualität der meisten Kader unterscheidet sich kaum.“ Deswegen gebe es immer wieder Beispiele von Teams, die einen Positivlauf erleben, aber auch Mannschaften, die einen Negativlauf durchmachen – wie zum Beispiel der Jahn und der Club. Ihr bayerisches Duell hat auch tabellarische Brisanz. Der Tabellenneunte aus der Oberpfalz (31 Punkte) könnte mit einem Sieg an dem Siebten Nürnberg (33 Punkte) vorbeiziehen. Im Max-Morlock-Stadion werden zum Spiel über 20 000 Zuschauer erwartet. Club-Trainer Klauß will die Partie auch nutzen, um bei den heimischen Anhänger Wiedergutmachung zu betreiben. Das Debakel gegen Ingolstadt wurde zuletzt von einem gellenden Pfeifkonzert begleitet.

Ob Manuel Schäffler (Erkältung), Christopher Schindler (Muskelverletzung) und Florian Hübner (Schulterverletzung) dabei mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig.

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