Fehlendes Gesamtkonzept?
Ob dann auch ein Vorschlag der SPD zur Debatte steht, ist fraglich. Manfred Präcklein sprach sich für eine Ortsumgehung aus. Aber nicht im Norden, wie im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, sondern im Süden. Sein Fraktionsvorsitzender Reinhardt Schmidt nannte eine mögliche Nordumgehung "Stückwerk", aus dem "kein Gesamtkonzept" ersichtlich sei.
Für Präcklein wären mit der Südumgehung gleich zwei Probleme auf einen Schlag gelöst: die Ortsumgehung Eckersdorf und die für Mistelbach. Weniger Verkehr innerorts, mehr Verkehrssicherheit durch weniger Autos, weniger Lärm und Abgase, kurzum: mehr Lebensqualität in Eckersdorf. Eine Gefährung des innerörtlichen Handels sieht Präcklein im Gegensatz zur Bürgermeisterin nicht. Die Südumgehung habe gegenüber der Nordlösung den Vorteil, dass weniger Fläche verbraucht würde als für zwei getrennte Projekte. Außerdem könnte das gesamte Verkehrsaufkommen aus westlicher Richtung nach Bayreuth gebündelt werden.
Löst sich das Problem von selbst?
Braucht es noch eine Ortsumgehung, wenn zukünftig sowieso immer mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind? Diese Frage stellte sich Gerald Parchent (CSU). "Selbst wenn der Verkehr zunimmt, wird der Lärm dann weniger", sagte er. "Wir bauen jetzt vielleicht eine Ortsumgehung und hätten vom Lärm her in 20 Jahren gar keinen Bedarf mehr", sagte Parchent. Er sei "entschiedener Gegner der Umgehung".
Den Antrag der CSU-Fraktion, die Umgehungsstraße komplett abzulehnen, fand mit 9:11 Stimmen keine Mehrheit. Mit derselben Stimmenzahl lehnte der Rat den Beschlussvorschlag der SPD für eine Südumgehung ab. Gegen fünf Stimmen aus der CSU votierte das Gremium schließlich dafür, die Umgehung im Verkehrswegeplan zu halten, aber die Priorität herabzustufen. Der Beschluss ist nicht bindend für das Bundesverkehrsministerium. Und bald könnte ja noch eine Bürgerbefragung kommen.